Colette Knaus, Frickenhausen-Linsenhofen. Ich wollte gerne von den beiden Bürgermeisterkandidaten am Donnerstag wissen, ob sie sich auch schon Gedanken gemacht haben, wie die Betreuung unserer Kinder ab dem sechsten Lebensjahr während den Schulferien aussehen könnte.
Von Herrn Blessing bekam ich zur Antwort, dass es ja kirchliche Einrichtungen wie das Sommerlager gäbe. Herr Kuhn erläuterte mir die verlängerten Öffnungszeiten im Kindergarten (von zwei bis sechs Jahren) und die verlängerten Öffnungszeiten in der Schule (wohlgemerkt während der Schulzeit), mit den Angeboten für die Schüler während den Sommerferien. Für mich sind beide Antworten total enttäuschend, denn meine Frage war nach der Betreuung für Kinder von arbeitenden Eltern während den gesamten Ferien. Wo können die Kinder hin in drei Wochen Weihnachtsferien, einer Woche Faschingsferien, eineinhalb Wochen Osterferien, zwei Wochen Pfingstferien, sechs Wochen Sommerferien und einer Woche Herbstferien? Bei fast 14 Ferienwochen im Jahr besteht eine gravierende Diskrepanz zu den sechs Wochen Jahresurlaub von berufstätigen Eltern.
Ich denke, dass der Bedarf für eine kompetente Betreuung während den Ferienzeiten und auch während den Schulzeiten am Nachmittag stark gefragt sind, wie es beispielsweise in einer Jugendfarm gehandhabt wird. Die Kinder könnten mit sozialem Engagement unter Anleitung (beispielsweise eines Sozialpädagogen) mit handwerklichem Geschick selbst ihr eigenes Baumhaus bauen, vielleicht ihr eigenes Brot in einem selbst erstelltem Lehmofen backen, Verantwortung für Hase oder Pony übernehmen, ein Gemüsebeet anlegen und pflegen und so weiter. Ganz zu schweigen davon, wie sich das Selbstvertrauen der Mädchen und Jungs steigert, wenn sie ihre eigene Projektarbeit mit nach Hause bringen können oder den Großeltern ihr eigens gebautes Holzhaus oder Tonarbeiten präsentieren können oder die selbst gepflegten Karotten ernten. Die Kinder werden in solchen oder ähnlichen Einrichtungen spielerisch und mit viel Freude in Teamfähigkeiten, sozialen Kompetenzen und auch für eine Win-win-Situation geschult. Ich denke, dass der Bedarf sehr groß ist, für unsere Kinder in Linsenhofen, Frickenhausen und Tischardt eine entsprechende Einrichtung aufzubauen. Mit Sicherheit könnten hierfür auch Eltern gewonnen werden, die sich beim Aufbau beteiligen würden.
Ich gebe die Frage nochmals zurück an Herrn Blessing und Herrn Kuhn: „Wie könnte die Betreuung unserer Kinder und heranwachsenden Jugendlichen während den Schulferien in Zukunft für Sie aussehen?“
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