Klaus-Dieter Tempel, NT-Neckarhausen. Nach dem Ausgang des Bürgerbegehrens zu Ungunsten der Johanneskirche am 6. November hat der Kirchengemeinderat versprochen, dennoch weiter gesprächsbereit zu sein über alle anstehenden Fragen zum Erhalt oder Nicht-Erhalt der Johanneskirche. Der Vorsitzende, Hans-Georg Class, hat dies ausdrücklich in einem Leserbrief bekundet. Die Zahl von 1827 Stimmen für den Erhalt hat eine solche Bereitschaft geradezu erfordert.
Nach einem Gespräch mit ihm vor Weihnachten rief ich ihn am 2. Januar erneut an mit der Frage, ob es einen Fusionsvertrag anlässlich der Fusion der Kirchengemeinden Unterboihingen und Wendlingen gäbe, in dem festgehalten sei, was mit der Johanneskirche geplant wurde. Er verneinte dies. Ich fragte weiter, was es denn dann gäbe. Er sagte: Einvernehmliche Gespräche. Als ich nach deren Inhalt fragte und wo die Protokolle dieser Gespräche zur möglichen Einsichtnahme lägen, äußerte er kurz seinen Unmut über solche Fragen und beendete das Gespräch. Das passt dazu, dass die Freunde der Johanneskirche bis heute, vier Jahre nach der Fusion, nicht wissen, was damals über die Johanneskirche gesprochen wurde. Sie werden in Unkenntnis gelassen oder erfahren nicht die Wahrheit. Außerdem kann ein weiteres geplantes Gespräch zwischen Kirchengemeinderat und den Freunden der Johanneskirche nicht stattfinden, weil Pfarrer Wannenwetsch erklärt hat, das Schicksal der Kirche könne dabei kein Gesprächsthema sein. Es erhärtet sich der Verdacht, dass es schriftliche Zusagen gab, die Johanneskirche zu erhalten und deshalb die Protokolle nicht zugänglich sind. Nur völlige Offenheit könnte diesen Vorwurf entkräften.
Die Weigerung, über den Architektenvorschlag für ein Gemeindezentrum unter Einbeziehung der Bruderhaus-Diakonie und mit Erhalt der Johanneskirche überhaupt zu sprechen, zeugt von Ignoranz und Arroganz und kann sich nur zum Schaden für das kirchliche Leben in Wendlingen auswirken.
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