Leserbriefe

Krone-Schmalz in die Nähe von Nazis gerückt

Hartmut Schewe, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Standpauke gegen den Westen“ und zum Kommentar „Fragen über Fragen“ vom 8. Juli. Es ist immer eine fragwürdige Angelegenheit, wenn ein Journalist einen Artikel (sachlich) schreibt und anschließend einen Kommentar (Meinung) über das, was er geschrieben hat. Dieser Spagat ist Jürgen Gerrmann gänzlich misslungen. Ob er sich von dem journalistischen Sport-Unfall je erholt?

Gabriele Krone-Schmalz genießt seit meiner Schüler- und Studentenzeit höchstes Ansehen. Als ARD-Korrespondentin in Moskau während des Kalten Krieges hat sie sich von keiner Seite vereinnahmen lassen, sondern sich nur auf die selbst überprüften Fakten verlassen. Erfahren, gebildet, intelligent und der Wahrheit verpflichtet, gelangte sie zu fundierten und nachvollziehbaren Stellungnahmen. Die Ideologen beider Seiten hatten oder haben damit ihre Probleme. Auf die sentimentale Seifenoper mit Schnieffaktor des Herrn Gerrmann umfassend einzugehen lohnt nicht. Er nennt das Kommentar. Aber eine Frage stellt sich doch: Ist er so frei von jeder Sachkenntnis oder gibt er bewusst Halbwahrheiten weiter, die die Sache ins Gegenteil verkehren (sollen)? Im Anschluss stellt sich die Frage, was schlimmer ist.

Unerträglich infam dagegen ist es, ausgerechnet Krone-Schmalz auch nur gedanklich in die Nähe von Nazis und ähnlich Verirrten zu rücken. Sie setzt sich seit Jahrzehnten für Freiheit, Verständigung und Frieden ein – und dann diese Frechheit. Das ist unerträglich und sagt weit mehr über seine journalistischen Kompetenzen aus, als ich es in meinen Worten könnte.

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