Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Tagesthema „Unversöhnlich“ vom 30. Juli. Geißlers Moratorium? Das Stresstest-Spiel ist aus. Heiner Geißler hat in seinem Kompromiss ein Moratorium und damit das vorläufige Ende von Stuttgart 21 vorgeschlagen. Davon hat Wolfgang Molitor allerdings nichts erwähnt. Millionen Menschen wurde im Fernsehen in der „Geißler Runde“ erklärt, wie das Spiel um den „Stressbahnhof“ funktioniert: Das Ergebnis stand vorher fest: 49 Züge! Dazu passend hat die Bahn mit Steuergeldern für 10 000 Ingenieurstunden das Fahrplanspiel „Stresstest“ entwickelt. Antworten zum Brandschutz, Barrierefreiheit für Behinderte, Notfälle et cetera wurden dabei nicht vorgesehen. Weitere Steuergelder für 2000 Ingenieurstunden gaben der Schweizer SMA die Möglichkeit, das Funktionieren des Spiels und die Zahl 49 zu bestätigen, allerdings mit Mängeln.
Vorzeitig informierte Bahnvorstand Kefer persönlich ausgewählte Pressevertreter: Stresstest bestanden! Ohne Steuergelder hat das Aktionsbündnis das Spiel durchleuchtet und überzeugend dargelegt: Stresstest nicht bestanden! Bahnhofschef a. D. Egon Hopfenzitz bewies die Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofs: 54 Züge, barrierefrei mit integralem Taktfahrplan. 5 Milliarden kostet die Zerstörung. Der Beifall von Tausenden auf dem Platz vor dem Rathaus war im Saal deutlich zu hören. Aber auch die lautstarke Empörung über starrsinnige Äußerungen von Peter Hauk (CDU), dem Stuttgarter Bürgermeister Schuster und dem Pfarrer Bräuchle. Empörung auch über Martin Rivoir (SPD Ulm), und Jubel über die andere SPD: Klaus Riedel (SPD Waiblingen).
Geißler versuchte weiter, dem „Stressbahnhof“ ein „Premium-Etikett“ anzuheften, bis das „Bündnis“ unter Protest die Mitarbeit beendete. Da zog Geißler sein vorbereitetes Kompromisspapier hervor. „Zum Nachdenken“ sagte er, was von dem Bündnis und Minister Hermann auch zugesagt wurde. OB Schuster und Volker Kefer waren mit dem Nachdenken schnell fertig: „Weiter so mit S 21“. Und im Rundfunk redet ein vollkommen gewandelter Heiner Geißler über die vielen Mängel und Risiken von S 21 und wirbt für eine bessere Lösung, auch wenn es dann länger dauert! Kommt jetzt die Umkehr wie bei dem Atomausstieg?
Leserbriefe | 22.05.2025 - 05:00
Darf Kirche politisch sein?
Klaus Frank, Neckartenzlingen.
Ein Hauptthema des evangelischen Kirchentages war die Fragestellung, wie politisch Kirche sein darf, nach der vorangegangenen Kritik der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner am übertriebenen politischen Engagement der ...
Leserbriefe | 22.05.2025 - 05:00
Gesunde Ernährung als Feindbild der Rechten
Udomar Rall, Nürtingen. Zum Artikel „Jetzt übernimmt der „schwarze Metzger‘“ vom 10. Mai.
Endlich konnte Söder den verhassten Grünen eins auswischen. Ein Beitrag im Deutschlandfunk dieser Tage erklärt: „Wenn gesunde Ernährung zum Feindbild erklärt ...