Leserbriefe

Keine Steuergelder für Supermarkt

Stefan Klaußner, Neuffen. Zum Leserbrief „Einspruch gegen Geldverschwendung“ vom 9. Juli. Ich kann mich dem Leserbrief von Frau Magdalene Schall nur anschließen und bin ebenfalls verärgert darüber, dass der Neuffener Gemeinderat 400 000 Euro für die Ansiedelung eines zusätzlichen Supermarktes ausgeben möchte, obwohl auch eine „kostenlose“ Alternative zur Wahl steht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gemeindekassen so gut gefüllt sind, dass es keine sinnvollere Verwendung für das Geld geben könnte.

Es fällt mir auch schwer zu verstehen, dass die Variante mit einem Rewe-Markt in der Ortsmitte und einem neuen Penny-Markt im neuen Gewerbegebiet am Ortseingang so schlecht sein kann, dass man dafür 400 000 Euro ausgeben möchte. Ich stelle mir auch die Frage, welchen Sinn es macht, einen zweiten Markt, 100 Meter Luftlinie zum bereits bestehenden, zu bauen. Versetzt man sich in die Lage des Bauherren, so wird dieser vielleicht auch lieber auf der grünen Wiese nach seinen eigenen Wünschen bauen, als dass er sein Gebäude in eine enge Baulücke setzt. Dass mehr Menschen in den Ortskern gezogen werden, ist ebenfalls fraglich. Funktioniert das nicht, kann es dazu führen, dass einer der beiden Märkte im Ort schließt. Als Folge hätte man zudem wieder einen leerstehenden Laden mehr, was sich negativ auf das Stadtbild auswirkt.

Ich kann den Gemeinderat nur bitten, genau darüber nachzudenken, wie das Geld verwendet wird, das von den Bürgern kommt. Niemand, den ich kenne, befürwortet diese teure Supermarktvariante. Schade ist auch, dass man erst in einem Leserbrief von Herrn Hartlieb erfahren muss, dass die Stadt das Bauvorhaben finanziell unterstützt. Ich denke, vielen war dies bisher unbekannt. Dieses Verhalten grenzt an Unehrlichkeit. Wenn Bauvorhaben präsentiert werden, gehören auch solche Angelegenheiten veröffentlicht, wenn es sich um knapp eine halbe Million Euro handelt.

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