Leserbriefe

Kapitalismus und kriminelle Energie

Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Deutsche Bank streicht Stellen“ vom 30. Oktober. Eins zu hundert. Dieses Durchschnitts-Entlohnungsverhältnis zwischen guten Mitarbeitern und Personen in Chefetagen großer Unternehmen ist gegeben. Warum? Gerecht – ungerecht? Kann eine Leistung, die personell ersetzbar ist, diesen Entlohnungsunterschied rechtfertigen? Warum wird man bei aller Bereitschaft für Zugeständnisse, wenn sie außerordentliche Leistungen bedienen, den Verdacht nicht los, dass Einfluss der Pseudo-Olympier in allen gesellschaftlichen Bereichen ein hemmungsloses Nehmen und Zuschieben auslösen, gepaart mit Selbstüberschätzungen und der absoluten Bereitschaft zu plündern, auszuschalten, zu beerben – letztlich immer des eigenen Vorteils willen (dem Grundprinzip unserer Wirtschaftsform).

Am Beispiel Volkswagen, am Beispiel Deutsche Bank wird deutlich, dass Kapitalismus in seiner ausgeblühten, immer ungebremsteren Form die Vorherrschaft krimineller Energie ist (die das Wesen eines wirtschaftlichen Nutzens mutiert) und dabei denke ich nicht einmal an gesetzliche, vielmehr an Folge-Vergehen gegen Menschen, Gemeinschaften – eine Menschheit schlechthin.

Es ist Zeit, indirekt mögliche Vorbilder gerichtlich einzuklagen, indem das Strafgesetzbuch für Wirtschaftsverbrechen das Berufsverbot anders handhabt und restliche Konsequenzen für Wirtschafts-Kriminalität so hoch hängt, dass Millionen- und Milliardenspiele mehrheitlich in virtuellen Games stattfinden.

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