Karl-Heinz Frey, Nürtingen. Zum Artikel „Wörth-Areal: Annäherung mit Vorbehalt“ vom 29. Juni. Zum Schutz der Biodiversität hat das Land den Aktionsplan Biologische Vielfalt ins Leben gerufen. Nürtingen ist auserwählt, an dem Modellversuch Biodiversitäts-Check für Gemeinden teilzunehmen.
Da scheinen wohl einige danebengegriffen zu haben. Neben der bürgerorientierten Stadt dürfte es ein weiteres Potemkin’sches Dorf geben. Wer sich jetzt das Neckarufer von der Steinach bis zum Ende des Sportplatzes anschaut, sieht nur kaputte Flächen und abgefräste Sträucher, von Artenvielfalt keine Spur.
Der böseste Fehlgriff ist aber der Seebachmündung angetan worden. Mitten in der vollen Blütenpracht wurde alles plattgemacht. Sogar die erst gepflanzte Trauerweide in der Mitte musste ihr Leben lassen. Der von der Stadt gegebene Auftrag wurde von der ausführenden Firma getreulich umgesetzt, die Fläche zu mähen. Dabei wurde bei der Abnahme der Ausgleichsfläche für die B 313 vereinbart, eine extensive Pflege zu beachten und nur im Herbst die Fläche zu mähen, damit sich die Pflanzen aussäen können und eine Artenvielfalt entwickeln kann, die hier sonst nirgends mehr möglich ist.
Schon letztes Jahr wurde im August mit der Motorsense gearbeitet und alles weggefahren. Von den vorher kartierten über 90 Pflanzenarten ist dieses Jahr nur noch die Hälfte zu finden gewesen. Das wird nächstes Jahr noch weniger werden.
Wenn man allerdings die gemachten Äußerungen von Mitgliedern der Stadtverwaltung am dritten Runden Tisch zum Wörth-Areal in Erinnerung ruft, braucht man sich nicht wundern. Dort wurde die Meinung vertreten, dass die Ökologie in Baugebieten ausreichend berücksichtigt sei, wenn ein Dachgartengrünstreifen mit dem Rasenmäher behandelt werden kann. Dementsprechend scheint man auch die anderen Grünflächen in der Stadt einzuordnen. Das Verhältnis zur Natur ist hier wohl außer Rand und Band geraten.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...