Charlotte Müller, Nürtingen. Zu den Artikeln „Bürgschaft auf 15 000 Euro eingedampft“ vom 8. Juli und „Zuschuss für Altstadtfest geringfügig gekürzt“ vom 9. Juli. Wie wir erfuhren, hat sich der Stadtrat Nürtingen nach vielen Bedenken dazu durchgerungen, der neu gegründeten Genossenschaft im Roßdorf eine Bürgschaft für ein Bankdarlehen über 15 000 Euro zuzusagen. Um unser „Roßdorf-Lädle“ aber starten zu können, benötigen wir jedoch etwa 30 000 Euro für die Ladeneinrichtung, Einkauf von Lebensmitteln für den Anfang, Gehalt eines Geschäftsleiters, Ladenmiete. Engagierte Roßdorfbewohner erledigen etliches in Eigenarbeit und werden auch nachher vieles ehrenamtlich erledigen. Die Genossenschaftsmitglieder wollen mit ihrem Engagement und einem Einstiegsbeitrag mithelfen, dass der unerträgliche Zustand, dass 4200 Bürger seit Jahren ohne Lebensmittelgrundversorgung im Roßdorf leben, endlich geändert wird.
Die Supermärkte in der Umgebung sind für Personen ohne Auto, für viele Senioren, für Frauen mit Kinderwagen einfach nicht zu erreichen, weil immer ein Berg zu überwinden ist. Ich finde es auch wenig umweltfreundlich, wenn ich für meinen Salat zum Mittagessen mein Auto aus der Garage holen muss. Ich erinnere mich oft daran, wie meine betagte Mutter ihren täglichen Gang zum Edeka-Laden (als wir noch einen hatten) genoss, konnte sie dadurch auch noch ein wenig am Leben teilhaben. Aber das gibt es seit Jahren im Roßdorf nicht mehr.
Unserer „Obrigkeit“ ist das anscheinend total gleichgültig. Aber 9000 Euro Zuschuss für ein Stadtfest werden hingeblättert, weil dies für das „Stadtmarketing“ äußerst wichtig ist. Die Menschen im Roßdorf sind anscheinend unwichtig. Wir wollten die 30 000 Euro ja nicht als Zuschuss wie die Stadtfestbetreiber. Es sollte nur eine Bürgschaft für ein Darlehen von der Bank sein. Wenn wir gut starten können, werden die Roßdorfbewohner durch ihren Einkauf im „Lädle“ schon dafür sorgen, dass wir unsere Bankschulden so schnell wie möglich zurückzahlen, wie es in Unterensingen bei einem vergleichbaren Projekt der Fall war. Aber da stand auch die Gemeindeverwaltung mit ihrem Bürgermeister an der Spitze dahinter.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...