Leserbriefe

Internet – größter Tatort der Welt

Helga Lorch, NT-Neckarhausen. Nichts ist bequemer, als auf dem eigenen Laptop herumzuklopfen, um über die Internet-Plattform entweder normale, seriöse Infos zu verbreiten oder aber, wenn einem ein Gesicht missfällt oder die ganze Person missfällt oder nicht behagt, dieselbe für kriegerische Auseinandersetzungen in die Pfanne zu hauen. Ist hier das Internet die richtige Montur dafür?

Für den streitsüchtigen Anwender schon, zumal er offiziell als Verbreiter nicht erkannt wird. Diese Art der kriegerischen Auseinandersetzungen, also strategischer Anwendungen, muss unter dem Begriff „Stalking“ eingeordnet werden. Der Begriff „Stalking“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie anschleichen. Insofern ist der immer wieder böse Schlagzeilen produzierende Stalker oder Mobbing-Täter nichts anderes als ein gewöhnlicher Anschleicher. Nicht zu verwechseln mit dem Anstreicher oder dem Erbschleicher.

Jetzt, da es in Berlin die bundesweit erste Beratungsstelle für Anschleicher gibt, frage ich mich: Was kann der Anschleicher dort erfahren? Die raffinierteste Anschleichtechnik? Die ausgefallensten Anschleichwege? Das geilste Anschleich-Outfit? Die besten Anschleicher waren die Indianer. Das galt aber nur so lange, bis der weiße Mann kam und den Rothäuten den Schnupfen und das Feuerwasser brachte. Ob das die bei der bundesweit ersten Beratungsstelle in Berlin auch gewusst hätten?

Tatort-Kommissare sind jetzt gefragt. Die Polizei will nun im Internet auf Streife gehen. Der Chef der Polizeigewerkschaft fordert 2000 neue Mitarbeiter. Grund: Das Internet sei der größte Tatort der Welt. Also, auf geht’s, Polizei, die Täter aufspüren, ran an die Mobbing-Stalker, die gefährlich sind in puncto Volksbelustigung und Volksverhetzung.

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