Frank Eberhart, NT-Reudern. Zum Leserbrief „Acht Stunden Motorradlärm am Tag“ vom 11. Juli. Leider kann man in Deutschland eine zunehmende Intoleranz gegenüber seinen Mitmenschen beobachten.
So soll nun Motorradfahren verboten werden, weil es nicht als Transportmittel zur Arbeit, sondern dem Spaß dient. Ja, Spaß wird derzeit in unserer Gesellschaft nicht allzu hoch gehandelt. Als Begründung dient jetzt das Fahrgeräusch der Motorräder. Der Leserbriefschreiber fühlt sich gestört, weil an seinem Haus Motorräder vorbeifahren. Nun gibt es Kraftfahrzeugverkehr (Lkw, Traktoren, Pkw fahren ja auch nicht geräuschlos) nicht erst seit gestern – die Auswahl eines Domizils an der Landstraße legt doch nahe, dass möglicherweise Verkehrsgeräusche zu hören sein würden?
Heute wird sehr häufig nach Verboten gerufen – den einen stört das Kindergeschrei der Kita nebenan, ein anderer klagt gegen den Tennisverein, weil das „Plopp-Plopp“ die Sonntagsruhe stört. Ich appelliere deshalb, die Kirche im Dorf zu lassen. Wer in der Einflugschneise des Flughafens baut, darf der dann klagen, dass Menschen in Urlaub fliegen, und das womöglich zum Vergnügen und nicht zu beruflichen Zwecken? Haben Menschen, die neben Autobahnen oder Zugstrecken gebaut haben, dann auch das Recht, Stille einzufordern? Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Ja, Menschen verursachen Geräusche, allein durch ihr Dasein und ihre Hobbys, und viele Jahrzehnte war das auch in Ordnung und allgemein toleriert. Dass man die Geräusche minimiert – einverstanden. Motorräder sind heute nur noch halb so laut wie in den Achtzigern. Für manipulierte Fahrzeuge gibt es bereits einen existierenden Bußgeldkatalog. Aber auf Basis der bestehenden Gesetze zugelassene Motorräder müssen auch legal bewegt werden können.
Im Übrigen sollte man sich auch nicht wundern, dass sich der Verkehr verlagert, wenn man die so beliebten Streckensperrungen einführt. Wäre die Neuffener Steige wieder für Motorräder offen, würde sich das Verkehrsaufkommen für Erkenbrechtsweiler sofort mehr als halbieren.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...