Eugen Schnell, Nürtingen. Zum Artikel „Die Partei des Volkzorns“ vom 20. September.
Armin Käfer betitelt in der Überschrift seines Leitartikels die AfD als die „Partei des Volkszorns“. Liest man weiter, dann ist von „Systemsprenger von rechts“, von „Schreckgespenst liberaler Demokraten“, von „Rechtsaußenpartei“, von „aus dem rechten Abseits befeuert“ und noch von „destruktiven Kräften“ die Rede. Es fehlt nur noch die Nazi-Keule.
Wäre in Bezug auf die SPD in den Medien von einer „linkspopulistischen Partei“ oder von der „Partei der Schuldenmacher“ oder gar in Bezug auf Kanzler Merz vom „Kanzler der acht gebrochenen Wahlversprechen“ oder vom „Kanzler der Schuldenorgien“ oder von „Merz, dem Kriegssüchtigen“ die Rede, es wäre nicht auszudenken, was das für Beifallsstürme lostreten würde – oder wohl eher das Gegenteil?
Der Tenor des angesprochenen Leitartikels passt zur Brandmauerpolitik von Friedrich Merz. Besonders krass ist es, wenn die Nazi-Keule von Volksvertretern gegenüber der AfD geschwungen wird. Ja, Herr Klingbeil, Frau Esken, Herr Wüst, Herr Ramelov und andere, Sie wissen, wie man den politischen Gegner bekämpft: Man muss nur oft genug etwas wiederholen. Ob es stimmt oder nicht, irgendwann wird es geglaubt. Dann gäbe es mit der als Nazi-Partei diffamierten AfD irgendwann nur noch einen Einparteienstaat. Die Antifa hat gelernt, was zu tun ist: Sie ruft bei allen Veranstaltungen der AfD Parolen wie „Nazis raus!“ in nicht zu überhörender Lautstärke. Herr Frohnmaier erlebte in der Diskussion mit Herrn Palmer einen dieser gut ausgebildeten Antifa-Radikalen, der ihn nicht besonders freundlich mit „Ich frage dich, AfD-Sau …“ anzureden begann. Da frage ich mich, in welche Richtung unser Journalismus und der Ton der politischen Auseinandersetzung noch gehen.
Leserbriefe | 13.12.2025 - 05:00
Warum die Ministerin Recht hat
Jürgen Merkle, Neuffen. Zum Leitartikel „Keine Zeit für Klassenkampf“ vom 5. Dezember.
Es ist kein guter Stil, wenn eine Ministerin ausgelacht wird. Sie hatte mit ihrem Vortrag recht. Eine Finanzierung aus Steuermitteln belastet nicht allein die ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...