Dr. Reinhard Schmidt, Wendlingen. Zum Artikel „Ökonomen fürchten Rückschlag“ vom 22. Februar. Der Artikel berichtet mal wieder von einer Wortmeldung der betreffenden Experten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Ein Rückschlag droht dem zuletzt prognostizierten Wirtschaftswachstum in diesem Jahr, wenn die gerade erstarkenden Virus-Mutationen die Oberhand im Infektionsgeschehen gewinnen und ein verlängerter oder verschärfter Lockdown nötig wird. Der Chef der Wirtschaftsweisen kann sogar „die Verzweiflung mancher Unternehmen über die Länge des Lockdowns und die fehlende Perspektive gut verstehen“.
Virologische Forschung, medizinisches Personal, Bevölkerung, (kleine) Geschäftsleute, Politiker und auch wohl die meisten (größeren) Unternehmer verbiegen sich nach Kräften, um nicht nur den massiven Störungen an etlichen Verbraucherschnittstellen des Wirtschaftskreislaufs beizukommen. Da bleibt es unverständlich, dass sich gleichzeitig die Vertreter des Genres der Ökonomie rein auf Wasserstandsmeldungen nach dem Prinzip der Kaffeesatzleserei beschränken.
Kein Wort ist von ihnen während des gesamten zurückliegenden Jahres der Pandemie zu hören oder lesen gewesen, wie man vielleicht in den stark gestörten Wirtschaftskreislauf eingreifen könnte, um wenigstens die akutesten Schnittstellenprobleme und -lasten – etwa drohende Insolvenzen – zu vermeiden, abzuschwächen oder einfach auch nur möglichst fair auf noch mehr Schultern zu verteilen. Was muss dazu an Geld- und Leistungsflüssen an den ungestörten Schnittstellen im Wirtschaftskreislauf (temporär) umreguliert werden?
Es wird Zeit für durchgreifende Ideen seitens der Ökonomie! Vielleicht bekommt man für den zündenden Gedanken sogar den Wirtschaftsnobelpreis!
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