Helmut Hartmann, Nürtingen. Zum Artikel „Bedenkzeit für Kunst- und Kulturzentrum“ vom 11. Dezember. Die engagierten Beobachter der Nürtinger Kommunapolitik schauen gespannt auf die nächste GR-Sitzung am 17. Dezember, wenn es ums Melchior-Areal geht. Einerseits ist ein erstklassiges Kulturangebot in der Tat ein wichtiger Standortfaktor. Andererseits ist es aber höchst problematisch, in einer Zeit mit den höchsten Steuereinnahmen neue Schulden zu machen und Projekte zu beschließen, die dauerhaft höhere Kosten mit sich bringen. Sogenannte städtische Freiwilligkeitsleistungen.
Angesichts der guten Konjunktur und guten Steuereinnahmen sollten jetzt bei der Stadt eigentlich Schulden abgebaut beziehungsweise Rücklagen gebildet werden. Einerseits kann Nürtingen sich durchaus sehen lassen, was kulturell alles geboten wird; selbst der kritische Stadtrat Peter Rauscher sieht dies so. Andererseits wird es immer weitere berechtigte Wünsche geben, dies zu verbessern und auszubauen.
Das geplante Kunst- und Kulturzentrum am Neckar ist ein solcher Wunsch, der erst mal sehr viel Geld kostet, was zurzeit nicht vorhanden ist. Der Gemeinderat hatte sich bei den letzten Haushaltsberatungen vorgenommen, konkrete Sparmaßnahmen zu beschließen. Daraus ist nichts geworden, es sind keine Mehrheiten fürs Sparen zustande gekommen. Mehrheiten für neue Ausgaben sind in der Regel leichter zu erzielen. Nürtingen hat aus meiner Sicht bei den Pflichtleistungen Infrastruktur noch einiges zu tun. Eine gute Infrastruktur umfasst auch eine vorbildliche Kinderbetreuung. Aus meiner Sicht kann und darf beim städtischen Haushalt die Priorität „Pflichtleistung vor Freiwilligkeitsleistung“ nicht umgedreht werden.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...