Leserbriefe

Eltern sehen andere Möglichkeiten

Nicole Stöckle, Oberboihingen, für den Gesamtelternbeirat der Oberboihinger Kindergärten. Zum Artikel „Gemeinde verteidigt Standort“ vom 25. Oktober. Der Gesamtelternbeirat, der Teil des Kindergartenausschusses ist, möchte einige Punkte aus seiner Sichtweise darlegen. Außerdem wollen wir den Standpunkt der Eltern, also der Hauptbetroffenen, darstellen.

Generell steht der Gesamtelternbeirat einem Neubau eines Kinderhauses nicht wirklich ablehnend gegenüber, nur der Standort am Warnenberg ist unserer Meinung nach mehr als ungeeignet. Kinder gehören doch in den Mittelpunkt der Gemeinde! Ein Kinderhaus sollte zentral für alle erreichbar sein – idealerweise zu Fuß! Zum einen, um den Verkehr zu minimieren, und zum andern auch, um den Kindern die Möglichkeit zu bieten, selbstständig ihren (Vor-)Schulweg zu bewältigen.

Bereits 2012 hat der damalige Gesamtelternbeirat seine Bedenken in Bezug auf die Verkehrssicherheit schriftlich gegenüber der Gemeinde geäußert. Das Verkehrsaufkommen ist bereits jetzt während der Schulzeit beträchtlich. Wenn weitere 140 Eltern morgens ihre Kinder mit dem Auto über die Steigstraße beziehungsweise den Kirchrain zum Kinderhaus fahren, ist das Chaos bereits vorprogrammiert. Damals wie heute wurde auf dieses Argument leider nicht näher eingegangen.

Vom Gesamtelternbeirat wurde mehrfach kritisiert und hinterfragt, warum zentrale und verkehrsgünstig gelegene Grundstücke, an denen die Gemeinde das Vorkaufsrecht hätte, nicht gekauft wurden. Einziges Argument waren die angeblich zu hohen Grundstückspreise. Inzwischen wurde durch den Bau des Provisoriums und angefallene Gerichts- und Bearbeitungskosten viel Geld verschwendet, welches zum Kauf eines zentralen Grundstückes, insbesondere das Gelände der Rathausumgebung und ein Gelände in der Kochstraße, hätte investiert werden können.

Des Weiteren steht die Zukunft der Werkrealschule in Frage, da bereits im Schuljahr 2016/2017 keine fünfte Klasse zustande kam (und somit vermutet werden kann, dass sich diese Tendenz fortsetzt) und deshalb Räumlichkeiten in der Schule frei stehen würden. Dass dies ebenfalls mit Kosten verbunden ist, steht außer Frage. Eine Übergangslösung sollte durch das im Januar 2017 zu eröffnende Provisorium der Kindertagesstätte auf dem Gelände der Kirchrainschule zu realisieren sein.

Wir fordern die Gemeinde auf, abzuwarten, bis im Frühjahr 2017 die Zukunft der Werkrealschule geklärt ist. Danach muss die Situation neu bewertet und die Standortfrage erneut geklärt werden. Wir wünschen uns mehr Beteiligung der Elternschaft. Außerdem erhoffen wir uns, dass unsere Bedenken ernst genommen und nicht immer vom Tisch gewischt werden.

Zur Startseite