Leserbriefe

Eine einmalige Riesenchance!

Dr.-Ing. Friedrich Röcker, Nürtingen. Zum Artikel „Überraschender Abschluss der Sitzung“ vom 13. September.

Mit der Annahme des Änderungsantrags von NT14, die Aufhebung des Verkaufsbeschlusses zu den Grundstücken an der Neckarstraße vom 14. November 2017 mit dem exakten Wortlaut seiner öffentlichen Bekanntgabe am 19. November 2017 zu beschließen, eröffnet sich im Dauerstreit um das „Hotel am Neckar“ eine einmalige Chance. Die Bürgerinitiative hat jetzt ihr Ziel erreicht, der Verkaufsbeschluss ist weg und das Hotel ist nicht mehr „gesetzt“. Ein Neuanfang liegt jetzt greifbar nahe, sozusagen auf der Hand (auf der Neckarstraße). Man kann einen wirklich ergebnisoffenen systematischen Bürgerbeteiligungsprozess entsprechend den Festlegungen des Gemeinderats von 2013 starten. Dabei können die interessierten Nürtinger Bürger ihre Ideen einbringen und am Ende der Gemeinderat im Konsens mit den Bürgern einen entsprechenden Beschluss fassen, der dann von der Stadtverwaltung genauso umgesetzt wird. Und damit wäre wieder Frieden im Gemeinderat.

Der zweite Teil des Artikels macht hingegen wenig Hoffnung, dass die Stadtverwaltung diese einmalige Chance begriffen hat. Denn sie hat eine Heidenangst vor dem Votum „der Bürger“. Es sieht so aus, als ob sie auf dem einmal eingeschlagenen Weg fortfahren will: Mit dem Ausschluss der Öffentlichkeit (beim „Runden Tisch Wörth“ ging das doch auch) und ausschließlicher Information durch die Stadtverwaltung will sie zu einem Ergebnis kommen, an dessen Ende ein „Hotel Fortuna“ am Neckar steht. Denn es soll um „die Gestaltung der Gebäude und der verbleibenden Freiflächen rund um das geplante Projekt“ geredet werden.

Mit den riesigen Mängeln, mit denen die Bürgerbeteiligung für den 24. September von der Stadtverwaltung geplant ist, wird sie weitere Gräben aufreißen und 30 „Pseudo-Zufallsbürger“ werden sich am Ende als Claqueure für die Stadtverwaltung missbraucht fühlen. Befriedung geht anders. Schade, wenn die Stadtverwaltung diese Chance nicht erkennt und nutzt.

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