Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen. Zum Artikel „Globuli-Befürworter geben den Kampf nicht auf“ vom 22. Juli.
Die Pillen- und Spritzenbefürworter in der Landesärztekammer (LÄK) haben sich also durchgesetzt. Die Kammer hatte im Sommer 2022 beschlossen, die „Zusatzbezeichnung Homöopathie“ abzuschaffen. Doch weil mit der Berufsfreiheit ein hohes Gut berührt ist, ist ein Beteiligungsverfahren Pflicht: Betroffene (etwa Ärzte und Patienten) konnten ihre Sicht darlegen. Eine Begründung muss laut Gesetz Teil eines Beschlusses sein, die LÄK enthielt sie mir vor – sie wurde in der Eile vergessen. Um das Verfahren zu „heilen“, wurden die Eingaben zum Beteiligungsverfahren, zu 90 Prozent gegen die Abschaffung, über ein Jahr begutachtet, um sie für diese Begründung zu missbrauchen (Wortlaut LÄK: „Auswertung der Stellungnahmen, Vorbereitung der Begründung“), und ein zweites Beteiligungsverfahren wurde angesetzt. Dann gab es noch eine „Anhörung“: Vertreter beider Seiten trugen die Kammer-interne Kontroverse vor. Den Beteiligten die Gelegenheit zu geben, „sich zu der zur Entscheidung stehenden Angelegenheit in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht zu äußern“ (Wikipedia) – Fehlanzeige. Ein Beteiligungsverfahren ohne Beteiligung, Anhörungsverfahren ohne Anhörung. Ein hingeschludertes Verfahren also hat zur Bestätigung des Beschlusses geführt.
Schulmedizin gegen Homöopathie? Homöopathische Ärzte sind immer Schulmediziner, die Homöopathie zusätzlich anbieten. Sie kennen und praktizieren beides, während die Gegner über etwas urteilen, zu dem ihnen in der Regel jede Expertise fehlt. So stellte die LÄK für Verfahren wie Homöopathie, Osteopathie oder Eigenbluttherapie fest, es könne kein „wissenschaftlich plausibler pharmakologischer Wirkmechanismus nachgewiesen werden“. Wissenschaftlicher Singsang, in Wirklichkeit billiger Schabernack: Pharmakologisch kann ja nur wirken, was auf Pharmaka setzt. Man spürt, woher der „wissenschaftliche“ Wind weht.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...