Leserbriefe

Differenzierte Wahrnehmung wäre wichtig

Elvira Walter, Wendlingen. Zum Artikel „Flüchtling nach Gambia abgeschoben“ vom 29. Mai.

Kopfschütteln und Unverständnis über solche Entscheidungen bleiben, wenn man diesen Artikel liest. Auch wenn der Asylgrund vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als nicht ausreichend bezeichnet wird, stellt sich doch die Ermessensfrage im Hinblick auf die bereits fortgeschrittene Integration. Was muss noch getan werden, außer schulischer Abschluss und Ausbildungsbeginn als Perspektive, um finanziell unabhängig von Sozialleistungen zu sein? Wie soll der Weg sonst zu dringend benötigten Fachkräften aussehen, als in diesem Fall?

Investitionen in Sprachkurse, Schulplätze, Unterkünfte und verwaltungstechnische Betreuung verpuffen bei solchen Entscheidungen ebenso wie engagierte, ehrenamtliche Integrationsbemühungen, ganz zu schweigen von den Abschiebeängsten derjenigen, die sich in ähnlicher Situation befinden. Wünschenswert wäre eine differenzierte Wahrnehmung der Menschen mit Bleibeperspektive, die beiden Seiten dienlich wäre.

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