Sanna Frey, Wendlingen. Zum Artikel Zeugen Jehovas im Land wollen mehr Rechte vom 29. Juni. Ich möchte mich gerne zu diesem Artikel äußern, da ich mit 17 Jahren bei der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas ausgetreten bin. Jeder, der das hört, erzählt mir die wildesten Geschichten über Zeugen Jehovas und fragt, ob dieses oder jenes, was man so hört, denn stimmen würde, meistens kann ich darüber einfach nur den Kopf schütteln! Meine Eltern und meine beiden Geschwister sind Zeugen Jehovas und ich bin in diesem Glauben erzogen worden.
Es sind sehr hilfsbereite, höfliche, ehrliche und wirklich nette Menschen. Ich hatte eine gute und schöne Kindheit, habe gelernt, ebenfalls höflich zu sein und werde von meinen Eltern wirklich geliebt obwohl ich ausgetreten bin! Sie würden niemals zulassen, dass eines von uns Kindern stirbt. Ich habe mich mit dem Thema Bluttransfusionen sehr lange auseinandergesetzt und würde auch heute eine Bluttransfusion ablehnen nicht aus Glaubens-, sondern aus Gesundheitsgründen.
Jeder kennt Zeugen Jehovas sie besuchen einen zu Hause oder man sieht sie auf der Straße. Jeder regt sich darüber auf, dass sie ihre Kinder sterben lassen (heißt es), aber keiner hat den Mut, auf sie zuzugehen und sie danach zu fragen, obwohl sie gerne diesbezügliche Fragen beantworten würden. Es gibt sogar extra eine Broschüre, nur über dieses eine Thema, welche man kostenfrei erhalten kann.
Was die Kinder der Zeugen Jehovas sonst noch betrifft: Mir hat es durch das Studieren der Bibel, wie es die Zeugen Jehovas tun in der Schule geholfen, Referate zu schreiben, frei vor der Klasse zu sprechen und wichtige Dinge aus einem Text herauszusuchen und kurz in eigenen Worten wiederzugeben. Als ich ausgetreten bin, habe ich es einigen wenigen gesagt und bin nicht mehr zu ihren Veranstaltungen gegangen. Es wurde in der Gemeinschaft bekannt gegeben, dass ich ausgetreten bin, und damit hatte sich die Sache. Auch wurde und werde ich nicht von ihnen terrorisiert oder belästigt. Sie lassen mich einfach in Ruhe.
Wahrscheinlich werden sich nun einige Leser fragen, weshalb ich ausgetreten bin. Es gibt Menschen, die sich an strenge Regeln und Gesetze halten können und die sich in einer geordneten Gemeinschaft wohlfühlen. Ich kann es nicht, ich bin eine Einzelgängerin. Ich habe für mich erkannt, dass ich dort nicht glücklich werde, und meine Konsequenzen gezogen. Aber ich würde niemals etwas Schlechtes über diese Menschen und ihren Glauben sagen, da es nichts Schlechtes zu sagen gibt.
Sie leben und handeln streng nach der Bibel. Sie würden niemals einen Krieg wegen ihres Glaubens anfangen oder unterstützen oder Menschen im Namen des Herrn quälen.
Leserbriefe | 30.04.2025 - 05:00
Verhalten ist rücksichtslos
Klaus Bader, Erkenbrechtsweiler. Zum Artikel „Wenn die Steige zur illegalen Rennstrecke wird“ vom 24. April.
Als Einwohner von Erkenbrechtsweiler und direkt Betroffener kann ich mich den Neuffener Beschwerden über Motorradlärm und rücksichtsloses ...
Leserbriefe | 30.04.2025 - 05:00
Egoistische Ziele
Kurt Reinhardt, Wendlingen. Zum Artikel „Es gibt schon einen Präzedenzfall“ vom 1. April.
Wöchentlich, mitunter täglich, erscheint eine Pressemitteilung der Bürgerinitiative „Vereint gegen Fluglärm“. Schnellstens – der Leser könnte fast vermuten: ...