Monika Fügel, Neckartailfingen. Zum Artikel „Kosten für Ausstieg bei S 21“ vom 4. November. Die Zahl 1,5 Milliarden Ausstiegskosten haben die Befürworter von S 21, die CDU, FDP und auch Teile der SPD, ungeprüft von der Bahn übernommen und dem Volk auf teuren Großplakaten präsentiert.
Eine Täuschung, wie jetzt auch dem neuen Gutachten der seriösen Wirtschaftprüfungsgesellschaft „Märkische Revision“ zu entnehmen ist, welches Verkehrsminister Winfried Herrmann vorgestellt hat. Nur 350 Millionen wird der Ausstieg kosten, und dann wäre der Weg frei für einen sinnvollen Ausbau des Kopfbahnhofs und andere notwendige Maßnahmen für den Bahnverkehr. Gleichzeitig muss die Bahn 708 Millionen für die Rücknahme der Gleisgrundstücke bezahlen, die von der Stadt Stuttgart für 459 Millionen gekauft und bezahlt wurden, obwohl sie wohl erst in 20 Jahren frei werden. Auf eine Verzinsung dieses Darlehens der besonderen Art hat Stuttgart auch noch großzügig verzichtet. Aber bei der Rückabwicklung müssen laut Vertrag Zinsen bezahlt werden. Deshalb hat Stuttgart dann das angenehme Problem, insgesamt 708 Millionen für die Sanierung von Schulen et cetera einplanen zu können.
Es ist verständlich, dass SPD-Schmiedel und seine Freunde von CDU und FDP von Verwirrung sprechen, denn die Erfüllung der Wunschträume aller Befürworter von S 21, deren wahren Ursprung wir wohl nie erfahren werden, wird mit dem Ja zum Ausstieg immer unwahrscheinlicher. Und wenn bald auch noch die tatsächlichen Bau-Kosten von S 21 bekannt werden, ist das vorgetäuschte Baurecht der Bahn endgültig vorbei und Stuttgart 21 nur noch Geschichte.
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