Christoph Traube, NT-Neckarhausen. Zum Artikel „Franziskus in der Kritik“ vom 28. August. Papst Franziskus verhält sich leider oft wie ein moderner Politiker: Er verurteilt Kindesmissbrauch, bedauert die Vorfälle in der Kirche und schielt auf die öffentliche Meinung. Wenn es wegen einer seiner Äußerungen Ärger gibt, wird sie später einfach korrigiert.
Er steht damit wohl in der Tradition des II. Vatikanischen Konzils. Damals wurde das schwierige Thema Schuld und Sünde weitgehend ausgeklammert. Statt dem bevorzugte man Schlagworte wie „Frohbotschaft statt Drohbotschaft“. Das war wohl einfacher, als sich mit den Abgründen menschlichen Fehlverhaltens, mit der Sünde und ihren Folgen, auseinanderzusetzen.
Wie war das früher? Wer beispielsweise den Katechismus des heiligen Petrus Canisius aufschlägt, findet dort unter anderem, dass es eine himmelschreiende Sünde ist, (Waisen-)Kinder zu unterdrücken und zu quälen. Weiter, dass man sich mitschuldig macht, wenn man von so etwas erfährt und einfach schweigt. Noch schwerer wiegt, wenn man eine Sünde nicht bestraft oder bewusst übersieht, obwohl man die Aufgabe hätte, einzuschreiten. Alle diese Aussagen werden in einfachen, klaren Worten getroffen, ergänzt durch eine Bibelstelle oder ein Beispiel aus der Schrift. Braucht es noch mehr Worte zu den vielen Missbrauchsskandalen?
Ist es eine Drohbotschaft, wenn man das so sagt? Der christliche Gott ist ein barmherziger, aber ebenso ein gerechter Gott. Wer Barmherzigkeit möchte, muss ehrlich bereuen und umkehren. Dann werden die Sünden vergeben. Das bezeugt Jesus noch am Kreuz (Lukas 23, 39 bis 43).
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...