Leserbriefe

Die Ehe und der Segen Gottes

Maike Pfuderer, Stuttgart. Zu den Leserbriefen „Empfehlung: Den Römerbrief zu lesen“ und „Gottes Gebote sind eindeutig und klar“ vom 26. Januar. Am schnellsten ist der Leserbrief des Herrn Gonser beantwortet, nämlich schon alleine durch die Überschrift. Die Anweisungen in 2. Mose 20 Vers 16, das achte Gebot, steht in klarem Widerspruch zu seinen Aussagen. Dort steht ganz klar „du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten“!

Wenn auch zwei Synodale bei der Abstimmung gefehlt haben mögen, ich wälze nun kein Synodalprotokoll, so gelten auch im Kirchenparlament die abgegebenen Stimmen und nicht die möglichen. Und es war die rechtsevangelikale „Lebendige Gemeinde“, die dem Kompromiss widersprach, um weiterhin in frommer (?) Gewissheit zu diskriminieren. Gottes Gebote einhalten – ein guter Rat, den ich gerne zurückgebe!

Nun zum „Opus magnum“ von Frau Munz. Sie nennt hier in wilder Abfolge Stellen aus Briefen des Missionars Paulus von Tarsus beziehungsweise aus Briefen, die Paulus zugeschrieben werden. Die Bibelstellen, die Frau Munz hier traktiert, in ihrer Gesamtheit zu erörtern, geht über die Möglichkeiten eines Leserbriefes hinaus, daher nehme ich als Beispiel Epheser 5, Vers 3. Dort steht: Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht sollen nicht einmal unter euch genannt werden, wie es Heiligen geziemt. Hier, wie in keiner anderen der genannten Bibelstellen, wird von Homosexualität geschrieben. Es geht um Fehlverhalten der Menschen im Zusammenleben, meist in den jungen Gemeinden, ob in Rom oder Kleinasien.

Die Verfehlungen, die dort genannt werden, haben aber mit der Liebe zwischen zwei erwachsenen Menschen jedweden Geschlechts und deren Wunsch, dass ihre weltliche Ehe unter den Segen Gottes gestellt werden, zu tun.

Diese Menschen, Frau und Frau, Mann und Mann oder Frau und Mann, sind ihre Ehen aus tief empfundener Liebe eingegangen mit dem Wunsch, lebenslänglich füreinander Verantwortung zu übernehmen! Hier den Segen zu verweigern ist zutiefst unchristlich!

Daher proben auch die Prälaten, Dekane und Pfarrer keineswegs den Aufstand – nein, sie nehmen ihren kirchlichen Auftrag ernst und wollen dort um Segen bitten, wo dieser Segen notwendig ist. Und wo wenn nicht zum Beginn einer Ehe ist dieser Segen notwendiger?

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