Leserbriefe

Die Brücke und die Sanierung

Frank Neps, Neckartailfingen. Zum Artikel „Offene Fragen zur gesperrten Brücke“ vom 27. Juli. Was mich sehr beschäftigt ist die Zeit, die seit der Sperrung der Neckartailfinger Brücke vergangen ist. Da stellen sich mir ganz viele Fragen.

Warum wird die Brücke Ende April gesperrt und erst jetzt geht es los? Ist es im Moment wirklich so wichtig, den Fischaufstieg zu bauen? Für mich als Betroffenen hätte die Sanierung der Brücke Priorität. Seit fast zwei Wochen drapiert ein Bagger Steine an ihren Platz. Von einer Absenkung des Wasserspiegels bemerke ich nichts.

Es steht in dem Artikel, dass diese Baumaßnahme auch die Grundlage für die Absenkung des Wasserspiegels ist. Im Artikel vom 8. Juli heißt es zum Thema „Erhöhter Wasserspiegel im Neckar durch Regen“, könnte das den gesamten Baufortschritt und damit das Ende der Probleme erheblich verzögern?

Gibt es kein Verfahren, das wasserstandsunabhängig ist? Warum greift man nicht auf ein schnell und vom Wasserstand unabhängig funktionierendes Sanierungskonzept zurück, das angeblich vorhanden ist? Steckt man wirklich Milliarden von Euro in den Bau von Stuttgart 21 und schafft es nicht, einen unterspülten Brückenpfeiler unabhängig vom Wasserstand des Neckars zu sanieren?

Und wie sieht es mit dem Bürgermeister und dem Gemeinderat aus? Sollten hier nicht die Interessen der Bürger vertreten werden? Im Internet findet man die Sätze „Die zur Sanierung erforderlichen Maßnahmen werden derzeit geprüft“ und „Es bleibt zu hoffen, dass die Bauarbeiten wie geplant weiter zügig vorangehen“. Die Brücke wurde Ende April gesperrt. und Anfang August wird noch geprüft?

Wie gesagt: Fragen über Fragen. Für mich persönlich sehe ich, dass ich als Pendler im Monat zirka 400 zusätzliche Kilometer fahre. In dem Artikel lese ich als Zitat: „. . . könnte es möglich sein, die Brücke im Oktober wieder freizugeben“. Da muss man nicht zwischen den Zeilen lesen, um rauszuhören, dass dieser Termin eher fraglich ist. Meine Frage an die Bürger und Gewerbetreibenden: Tut die Situation wirklich weh oder ist es nur lästig?

Ich habe neulich eine Frau aus Frankreich kennengelernt, die zu mir sagte, „ihr Deutschen lasst euch von euren Politikern und Ämtern ganz schön viel gefallen“. Die Franzosen wären längst auf der Straße. Meine letzte Frage lautet: Hat sie nicht ein bisschen Recht?

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