Leserbriefe

Der Service der Deutschen Bahn

Hellmut Kuby, Nürtingen. Weil wir geplante Reisen über größere Entfernungen zum Beispiel nach Berlin oder Freiburg seit langem nicht mehr mit dem Auto machen, sind die jeweils aktuellen Fahrpläne der DB (Deutsche Bahn) für uns unverzichtbar. Bis vor zwei Jahren gab es am Bahnhof NT außer dem Streckenfahrplan Stuttgart–Plochingen–Reutlingen–Tübingen auch Einzelblätter mit Städteverbindungen von Nürtingen nach vielen deutschen Städten. Diesen Service gibt es für Nürtingen nicht mehr, nur noch für Stuttgart. Für einen Euro gibt es auch „Städteverbindungen Stuttgart“ als gebundenes Heft mit 98 Verbindungen.

In diesen Fahrplänen kann man beispielsweise leicht erkennen, ob man das Reiseziel mit oder ohne Umsteigen erreicht. Nach Berlin gibt es zum Beispiel von Stuttgart täglich fünf Verbindungen ohne Umsteigen, Dauer 5 Stunden 29 Minuten. Wir wählten den ICE 690 Stuttgart ab 10:51, Berlin HBF an 16:20. Beim Fahrkartenkauf am Bahnhof Nürtingen ließ ich mir die Verbindung (sicherheitshalber) ausdrucken. Zuhause stellte ich fest, dass der Zug – abweichend vom Fahrplan – nicht 16:20 Uhr, sondern 17:21 Uhr ankommt, ohne irgendeine Erklärung. Weil ich einen Fehler vermutete, bat ich am nächsten Tag die Schalterbeamtin um Aufklärung. Sie war überrascht. Ihre Computer-Recherche ergab, dass sich wegen Bauarbeiten bei Hannover die Fahrzeit aller Züge auf dieser Strecke bis zum 30. April um eine ganze Stunde verlängert. Warum teile ich diese Erfahrung anderen mit? Weil ich typisch finde, wie die Bahn (DB) mit ihren Kunden umgeht. Alles andere als kundenfreundlich – nicht nur bei Stuttgart 21 (da werden wir unsere blauen Wunder noch erleben!). Warum steht nicht auf jeder Fahrkarte „Wegen Bauarbeiten auf der Strecke von . . ., die der Verbesserung dienen, verlängert sich die Fahrzeit (bis Ende April) um eine Stunde. Wir danken Ihnen, wenn Sie dafür Verständnis haben.“ Ist das zu viel verlangt?

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