Leserbriefe

Der Große Forst und die Ökologie

Bruno Bienzle, NT-Zizishausen. Zum Artikel „Hoher Stellenwert für Ökonomie und Ökologie“ vom 6. April. Wie immer, wenn es um das von Stadtverwaltung und einer Mehrheit des Gemeinderats ersehnte Gewerbegebiet Großer Forst geht, wartet OB Heirich mit der Information von der angeblich „großen Nachfrage“ auf. So auch jetzt wieder. Und wie immer bleibt er jede Konkretisierung schuldig. Warum auch? Erspart ihm doch Redaktionsleiterin Anneliese Lieb die fällige Frage nach Ross und Reiter. Man könnte Herrschaftswissen vermuten, hätte sich nicht längst erwiesen, dass hinter dieser Masche, mit Nebelkerzen zu hantieren, Methode steckt. So diente sich unser Stadtoberhaupt vor Jahren der Boss AG an, geflissentlich ignorierend, dass er vom Projektentwickler als Druckmittel gegen die Stadt Metzingen missbraucht wurde. Gleichwohl ging Nürtingen in Vorleistung, gab fast 600 000 Euro für Versorgungsleitungen aus, die laut Heirich – so oder so – der Investor trage, was sich prompt als (bewusste?) Falschinformation entpuppte.

Oder nehmen wir das Gewerbegebiet Obere Bachhalde: Jahrelang war von aussichtsreichen Verhandlungen die Rede. Ergebnis: Nach wie vor sitzt der Gewerbezweckverband trotz Preiszugeständnissen auf Brachen. Soll sich dieses Trauerspiel auf dem Großen Forst wiederholen? Dazu ist diese exponierte Fläche höchster Bodenqualität mit enormer Speicherqualität für das Oberflächenwasser zu wertvoll. Wenn jetzt die SPD-Fraktion mit einem an Blauäugigkeit nicht zu übertreffenden Antrag suggeriert, dort oben ließen sich Ökonomie und Ökologie versöhnen und zugleich ein nennenswerter Zuwachs an produktiven Arbeitsplätzen erzielen, dann drängt sich die Frage auf, ob dahinter nicht am Ende ebenfalls nur Kalkül steckt.

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