Jürgen Haug, Frickenhausen. Zum Artikel „Frauenfußball: VfB protestiert gegen Sparpläne“ vom 18. Dezember.
Nach Lektüre des vom VfB-Verstehers Preiß verfassten Artikels im Mantel der NTZ treibt es mir sprichwörtlich die vorweihnachtliche Zornesröte ins Gesicht. Wie weit sind wir schon gekommen in unserem unbegrenzten Anspruchsdenken? Zu den Fakten: Da beschließt ein ambitionierter Herrenfußballverein aus dem „Musterländle“ nunmehr auch im Frauenfußball in Deutschland ganz oben mitzuwirken. Es soll ein Signal an junge Sportlerinnen in Stadt und Region ausgesendet werden. Die Signale bestehen vor allem darin, dass die Lizenz eines kleinen Nachbarvereins „gekauft“ wird und aus ganz Deutschland Profifußballspielerinnen verpflichtet werden. Von der örtlichen Presse hochgejubelt, funktioniert die „regionale“ Förderung des Sports auch ganz gut. Was in der Führungsetage des Vorzeigeclubs aber offensichtlich vergessen wurde, ist die wirtschaftliche und infrastrukturelle Begleitung des Aufstiegs in den Olymp. Aber das ist ja kein Problem, der Präsident ist ja in seinem „Nebenberuf“ Landrat und da liegt es ja nahe, dass man sich bei seinem Kollegen, dem Landrat von Stuttgart (Oberbürgermeister) das fehlende Geld erbettelt, um das eigene Wirtschaftsunternehmen zu unterstützen. Pech nur, dass in Stuttgart inzwischen das Geld hinten und vorne fehlt, dann wird halt gegen die Streichung protestiert.
Der Protest ist dann für den Landrat kein Problem. Soll doch Stuttgart bei den Sozialkosten sparen, die sind sowieso viel zu hoch, wie auch im Landkreis Ludwigsburg und überall. Hauptsache mein Profifußballclub kommt weiter nach oben. Brot und Spiele, wie im Alten Rom, das Ergebnis ist bekannt.
Übrigens: Sparen könnten Bund, Länder und Kommunen auch an den millionenschweren Polizeikosten für die Beaufsichtigung der „Fans“. Verursacherprinzip, aber auch hier gilt: Brot und Spiele.
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
Europas Entscheidungsmoment
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum „In Tschechien steht die neue Regierung“ vom 16. Dezember.
Im Weißen Haus, im Kreml und in anderen Machtzentren hat sich die Vermessenheit breitgemacht, über die Zukunft anderer Staaten nach eigenem Belieben ...
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
Saulus oder Paulus
Rolf Weber, Nürtingen. Zum Leserbrief „Fern der Praxis, fern der Realität“ vom 16. Dezember.
Bei der Betrachtung sich entwickelnder Altersweisheit oder gar -starrheit von Personen und Prominenten des öffentlichen Lebens im Kontext mit deren früheren ...