Professor a. D. Helmuth Kern, Neckartenzlingen. Zum Artikel „Verbraucherminister dringt auf intelligente Stromzähler“ vom 7. Januar. Landesverbraucherminister Peter Hauck (CDU) will den Einbau von intelligenten Stromzählern auch in Privathaushalten vorantreiben. Er fordert ein Smart-Meter-Gesetz und den verpflichtenden Einbau durch die Netzbetreiber. Smart-Meter seien ein zentraler Baustein in der Energiewende und die Verbraucher könnten von dynamischen Strompreisen profitieren. Energieeinsparungen durch Verbrauchsüberwachungen sind allen großen Studien zufolge im Endverbraucherhaushalt nicht realisierbar. „Die durchschnittlich erzielbaren Energie-Einsparungen liegen nach Angaben des BMWi (Februar 2016) zwischen 0,5 und 2,5 Prozent (je nach Durchschnitts-Verbrauchsmenge von 1250 bis 7500 kWh)“, schreibt die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation diagnose:funk. Da die meisten Anbieter aus Kostengründen bei den intelligenten Stromzählern mit Übertragungstechniken des Mobilfunks arbeiten, seien diese aus gesundheitlichen Gründen abzulehnen.
Das Center for Electrosmog Prevention (CEP) schätzt, dass ein einziger Smart-Meter so viel Strahlung abgibt wie 160 Mobiltelefone zusammen. Nach anderen Studien können Smart-Meter sogar die 1000-fache Strahlung eines normalen Handys abgeben. Für Smart-Meter entstehen Zusatzkosten für den Verbraucher. Möglich sind Falschmessungen, möglich auch die Fernabschaltung des Stroms von außen durch Hackerangriffe (Quelle: Petition: Stromzähler „Smart Meter“ – Verbot von strahlungsintensiven Geräten).
„Unser Grundgesetz garantiert die Unverletzlichkeit der Wohnung. Der private Rückzugsraum in den eigenen vier Wänden ist ein hohes Gut. Jeder Mensch braucht diesen einen Ort, an dem er unbeobachtet bleibt und sich ohne Kontrolle entfalten kann“, sagte Heiko Maas 2017, damals Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz. Gerade für Menschen, die an Elektrohypersensibilität (EHS) leiden, ist eine strahlungsfreie Wohnung unabdingbar, damit ihr Leben lebenswert bleibt. Und: Die Energiewende hat mit Aufklärung zu tun, nicht mit Überwachung und Zwang.
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