Jürgen Müller, Köngen. Zum Artikel „Impfe sich, wer kann“ vom 19. April. In ihrem Leitartikel versucht Lisa Welzhofer zu belegen, dass der Impfstoff AstraZeneca zu Unrecht in Verruf geraten ist. So wäre AstraZeneca doch von der WHO und der europäischen Arzneimittelagentur EMA empfohlen worden. Stimmt, aber wie konnte ein Impfstoff pauschal empfohlen werden, obwohl die Zulassungsstudie auf zu wenigen älteren Personen über 55 Jahren basierte und später erneut pauschal empfohlen werden, nachdem in mehreren Ländern im Zusammenhang mit AstraZeneca-Impfungen schwere, teilweise tödliche Thrombosefälle aufgetreten waren (nach den letzten Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts für Deutschland wurden in 55 Fällen bei Personen im Alter zwischen 20 und 70 Jahren Thrombosen gemeldet)? Und das vor dem Hintergrund, dass bei jüngeren Personen nach bisherigen Erfahrungen eine Corona-Infektion keine schwerwiegenden Komplikationen verursacht, vor allem Frauen dagegen offensichtlich vom Thromboserisiko überdurchschnittlich betroffen sind.
Dass die EMA als einzige Maßnahme die Erweiterung vom Beipackzettel von AstraZeneca veranlasst hat, kommt mir da wie eine zynische Realsatire vor. Und dass in Großbritannien offenbar bis vor Kurzem circa 20 Millionen Menschen ohne nennenswerte Probleme mit AstraZeneca geimpft wurden, kann man auch nur bezweifeln. Denn erst am 7. April hat Großbritannien – von unseren Medien weitgehend unbeachtet – AstraZeneca aufgrund von 79 Thrombosefällen nur noch für über 30-Jährige empfohlen.
Zurück zu den älteren Menschen, die sich nicht mit AstraZeneca impfen lassen wollen. Da in Deutschland bisher nur wenige Ältere mit AstraZeneca geimpft wurden (wird erst seit dem 5. April für über 60-Jährige empfohlen), wurde die erwähnte mangelhafte Zulassungsstudie bisher auch noch nicht durch einen erfolgreichen „Feldversuch“ ausgeglichen, was meines Erachtens auch ein Grund für die fehlende Akzeptanz des AstraZeneca-Impfstoffs durch die Älteren ist. Ob sich durch Schwingen der Moralkeule daran viel ändern wird, wage ich zu bezweifeln. Richtig wäre meiner Meinung nach, den noch vorhandenen AstraZeneca-Impfstoff ausschließlich auf freiwilliger Basis zu verimpfen. Bestimmt gibt es Optimisten, die zwar glauben, einen Sechser im Lotto gewinnen zu können, aber von durch AstraZeneca verursachte schwere Nebenwirkungen verschont zu bleiben.
Leserbriefe | 30.04.2025 - 05:00
Verhalten ist rücksichtslos
Klaus Bader, Erkenbrechtsweiler. Zum Artikel „Wenn die Steige zur illegalen Rennstrecke wird“ vom 24. April.
Als Einwohner von Erkenbrechtsweiler und direkt Betroffener kann ich mich den Neuffener Beschwerden über Motorradlärm und rücksichtsloses ...
Leserbriefe | 30.04.2025 - 05:00
Egoistische Ziele
Kurt Reinhardt, Wendlingen. Zum Artikel „Es gibt schon einen Präzedenzfall“ vom 1. April.
Wöchentlich, mitunter täglich, erscheint eine Pressemitteilung der Bürgerinitiative „Vereint gegen Fluglärm“. Schnellstens – der Leser könnte fast vermuten: ...