Leserbriefe

Am falschen Ende gespart!

Eva Böttigheimer, Neuffen. Zum Artikel „Schulpsychologen: jede zweite Stelle unbesetzt“ vom 20. Juli.

Für unsere junge Generation sieht es nicht gut aus. Es fehlen 194 Schulpsychologen, auch an Schulsozialarbeitern und Lehrern herrscht großer Mangel. Unsere Bildungsministerin Theresa Schopper erklärte, die Integration der ukrainischen Kinder erfordere einen enormen Kraftakt. Aber was tut sie, dass dieser Kraftakt gelingt? „Wir brauchen einen Ausbau der Studienkapazitäten.“ Das ist nicht neu, aber wann wird dies endlich erfolgen? Trotz der angespannten Lage erlaubt es sich das Land Baden-Württemberg einmal mehr, 4350 junge Lehrer im Sommer in die Arbeitslosigkeit zu entlassen und will diese dann nach den Ferien wieder einstellen.

Sofern sie nicht mittlerweile in die freie Wirtschaft abgewandert sind. Die Weiterbeschäftigung würde das Land 15 Millionen Euro kosten. Das wäre auf lange Sicht gut investiertes Geld! Zum Vergleich: Das 9-Euro-Ticket, das viele nutzen, die sich auch den regulären Fahrpreis leisten könnten, kostet das Land 25 Millionen Euro. Im Gegensatz zur Lehrereinstellung hat dies nur einen kurzzeitigen Effekt. Aber es wird nicht nur an den Junglehrern gespart. Der Sprachförderung an Kitas werden 20 Millionen Fördermittel gestrichen, 20 Millionen werden auch den Universitäten für ihre Forschungen gekürzt. Werden diese Lücken dann von privaten Investoren geschlossen, kann dies auf Kosten der Unabhängigkeit der Wissenschaft gehen. „The Länd“, eine Initiative, die 21 Millionen Euro gekostet hat, präsentiert Baden-Württemberg als führenden Standort für Technologie und Innovation. Um dies zu erhalten, muss mehr in Bildung investiert werden!

Zur Startseite