Eugen Wahl, Nürtingen. Zum Artikel „Wirtschaftsfaktor Religion“ vom 26. Januar. Professor Dr. Dr. h. c. Karl-Josef Kuschel hat sich in seinem Festvortrag beim Neujahrsempfang der IHK in Esslingen mit der Zukunft des Christentums vor dem Hintergrund einer globalisierten Welt beschäftigt. Dabei stellt er fest, dass das Christentum immer dann Zukunft habe, wenn es für „unumstößliche Werte, für Orientierungspunkte ohne Haltbarkeitsdatum“ stehe. Mit den Zehn Geboten und der Goldenen Regel aus der Bergpredigt habe das Christentum eine Kernbotschaft, die es mit den anderen Weltreligionen teile.
Abgesehen davon, dass diese – für sich allein genommen durchaus ethisch wichtige – „Kernbotschaft“ den christlichen Glauben in letzter Konsequenz aber auf den menschlichen „Anstand“ reduziert und dabei die grundlegende Botschaft vom Evangelium Jesu Christi vergisst, frage ich mich, welche Folgen es hat, wenn zum Beispiel islamische Verbandsvertreter sich eben trotz öffentlicher Beteuerungen in der Alltagspraxis widersprüchlich verhalten!
Vom Tübinger Vertreter des 1990 erstmals formulierten „Weltethos“ habe ich dazu auffallenderweise nichts gelesen. Geradezu mantrahaft den Vorwurf der „Islamophobie“ zu erheben, erscheint mir jedoch dann höchst bedenklich, wenn man bei einschlägigen islamischen Verbänden und Vereinen (so auch in Esslingen und Nürtingen) extremistische Tendenzen beobachten kann! Immerhin hat sich die Welt in über zwei Jahrzehnten doch grundlegend verändert. Aber wahrscheinlich lebt es sich in den lichten Höhen akademischer Wunschbilder bedeutend behaglicher als in den Niederungen des Alltags!
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