Abschiebungen ohne Sinn

Gerhard Mayer, NT-Oberensingen. Zum Leserbrief „Welche Zuwanderung lassen wir zu?“ vom 25. April.

Es ist erschreckend, wie Mandatsträger politischer Parteien versuchen, die AfD rechts zu überholen, ohne sich über die tatsächlichen Verhältnisse zu informieren. Ja, es stimmt, dass Menschen ohne Schulabschluss nach Deutschland kommen. Die reinigen die Züge für die Bahn, damit die gebildeten Reisenden Müll im Zug zurücklassen können. Oder in Reinigungskolonnen, die in deutschen Musterbetrieben nachts Büros und Werkhallen putzen, damit die Stammbelegschaft am Morgen saubere Arbeitsplätze vorfindet. Und es gibt auch die Flüchtlinge, die durch verhängte Arbeitsverbote vom deutschen Staat auf ein Leben ohne Arbeit vorbereitet werden. Es gibt aber auch die Masse der Flüchtlinge, die als Handwerker wie Maler, Bodenleger, Fliesenleger, Elektriker oder Hausmeister nicht unerheblich zum Bruttosozialprodukt beitragen. Und es gibt jede Menge Hochschulabsolventen, die ihr Studium hier fortsetzen oder beginnen.

Die AfD redet von Abschiebung, die Ampel tut es. So erleben wir gerade eine Welle von Abschiebungen von integrierten, steuerzahlenden Menschen mit gültiger Aufenthaltserlaubnis. Von denen weiß man, wo sie arbeiten, braucht sie nicht nachts um 3 Uhr aus den Betten holen, sondern findet sie während der Arbeitszeit am Arbeitsplatz. Dort kann sie die Polizei ohne Stress abholen, Handschellen anlegen und zum Flugplatz bringen.

Ich kann dem Leserbriefschreiber drei Flüchtlinge mit Hochschulabschluss namentlich nennen, denen deutsche Richter bescheinigt haben, dass man im Iran auch als Christ gut leben kann und die Abschiebung angeordnet wurde. Diese Flüchtlinge konnten über den Ärmelkanal entkommen und bekamen in Großbritannien politisches Asyl. Und der Kriminalität wird auch vom deutschen System nicht unerheblich Vorschub geleistet. Flüchtlinge müssen per Gesetz zwei Jahre in einer Flüchtlingsunterkunft wohnen, ohne ein Mindestmaß an Privatsphäre und je nach Dauer ohne Arbeitserlaubnis.