Leserbriefe

15 Jahre nach dem Schwarzen Donnerstag

Peter Främke, Neckartailfingen. Zu den Artikeln „Stuttgarts Trauma unter dem Wasserwerfer“ und „Polizei vergisst einfach den Rettungsdienst“ vom 30. September.

15 Jahre nach dem brutalen Polizeieinsatz am „Schwarzen Donnerstag“ endet der ausführliche Bericht des Augenzeugen Wolf-Dieter Obst auf Seite 20 der Zeitung vom 30. September mit der Feststellung: „Keine Frage: Hier lief etwas gewaltig schief.“ Die grünen Bäume im Schlosspark sollten in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ beseitigt werden, weil sie dem Wahn-Projekt „Stuttgart 21“ im Weg standen. Aber es wurde ein Trauma mit heftigen Folgen für einige der Verantwortlichen. Auch der CDU-Ministerpräsident Stefan Mappus verlor die nächste Wahl, und Kretschmann und Hermann übernahmen die weitere Begleitung des umstrittenen Projekts. Viele Jahre schon sind sie als Ministerpräsident und als Verkehrsminister gut versorgt und offensichtlich zufrieden – besonders Winfried Kretschmann in seiner geliebten Rolle als „Landesvater“. S21 hat sich seitdem traumatisch weiterentwickelt: Die Kosten sind gewaltig gestiegen, der Sinn des Projekts ist weiterhin zweifelhaft, und eine Inbetriebnahme ungewiss. Der weltbekannte und engagierte „Widerstand gegen S21“ ist weiterhin aktiv und versucht mit sinnvollen Vorschlägen zu retten, was irgendwie noch möglich ist. Hoffentlich gelingt es.

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