Fachthemen und Expertenwissen
Neuer Chefarzt in Nürtingen betont: Brustkrebs-Früherkennung ist der Schlüssel zur Heilung
PD Dr. Sebastian Mayer, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Medius-Klinik Nürtingen, macht auf die lebensrettende Bedeutung des Mammographie-Screenings aufmerksam.
NÜRTINGEN. Seit dem 1. Oktober 2025 leitet PD Dr. Sebastian Mayer die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Medius-Klinik Nürtingen. Er ist Nachfolger von Professor Dr. Andreas Funk, der die Abteilung über 25 Jahre geführt und das dortige DKG-zertifizierte Brustkrebszentrum aufgebaut und kontinuierlich weiterentwickelt hat.
Die Medius-Klinik Nürtingen ist Teil des Medius-Tumorzentrums. Bereits im Mai 2004 wurde das Brustkrebszentrum als erstes im Landkreis Esslingen von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert und das seit über 20 Jahren lückenlos. Diese kontinuierliche Anerkennung unterstreicht die dauerhaft hohe Qualität in der Versorgung von Patientinnen mit Brustkrebs.
Studie belegt: Erstes Mammographie-Screening ist entscheidend
Eine aktuelle schwedische Studie, publiziert im September 2025 im Fachjournal The BMJ, zeigt: Frauen, die ihren ersten Mammographie-Termin nicht wahrnehmen, haben in der Folge ein deutlich erhöhtes Risiko, später mit einem fortgeschrittenem, aggressiveren Brustkrebs diagnostiziert zu werden und damit auch ein signifikant höheres Sterberisiko. Als Grund wird angegeben, dass viele dieser Frauen auch bei späteren Einladungen zum Screening seltener erscheinen und der Brustkrebs daher meist erst entdeckt wird, wenn er tastbar ist oder Beschwerden verursacht.
„Die Ergebnisse unterstreichen sehr klar, wie entscheidend eine regelmäßige Teilnahme am Mammographie-Screening ist“, erklärt PD Dr. Mayer. „Gerade das erste Screening legt den Grundstein für eine kontinuierliche Vorsorge. Wer diesen Termin versäumt, setzt sich unnötig einem höheren Risiko aus.“
Was bietet das Brustkrebszentrum Nürtingen/Ruit?
Das Brustkrebszentrum der Medius-Kliniken in Nürtingen und Ostfildern-Ruit erfüllt nicht nur die strengen Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Senologie, sondern auch die Qualitätskriterien des TÜV SÜD.
Zu den Leitprinzipien gehören:
- Interdisziplinäres Vorgehen mit Gynäkologinnen, Radiologinnen, Pathologie, Onkologie, Strahlentherapie, Psychoonkologie und spezialisierten Pflegekräften
- Modernste Diagnose- und Therapieverfahren, zum Beispiel schonende Operationsverfahren, individuelle Therapiepläne, Vermeidung unnötiger Eingriffe
- Umfassende Nachsorge, psychosoziale Begleitung und Einbindung der Patientin in alle Entscheidungen über den Behandlungsverlauf
- Teilnahme an Studien, Kooperation mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie weiteren Partnern in der Region
Im Falle einer Brustoperation profitieren Patientinnen von der hohen chirurgischen Expertise an der Klinik für Frauenheilkunde Nürtingen. Ergänzt wird das Spektrum durch die Klinik für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, ebenfalls in Nürtingen, die insbesondere beim Brustaufbau nach Brustkrebs eine wichtige Rolle spielt.
„Mit diesem Zusammenspiel können wir unseren Patientinnen nicht nur onkologisch die bestmögliche Therapie anbieten, sondern ihnen auch nach einer Operation ein Stück Lebensqualität zurückgeben“, sagt PD Dr. Mayer.
Mammographie-Screening
In Deutschland wird das Mammographie-Screening-Programm von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Wichtig sind dabei:
Alter: Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren werden alle zwei Jahre zur Mammographie eingeladen.
Kosten: Für die Patientinnen entstehen keine Kosten.
Ablauf: Schriftliche Einladung durch die zuständige Screening-Einrichtung.
Untersuchung in zertifizierten Screening-Einheiten, die hohe Qualitätsstandards erfüllen.
Doppelbefundung: Mindestens zwei unabhängige Radiologinnen oder Radiologen werten die Bilder aus.
Bei auffälligen Befunden: Weiterführende Bildgebung oder Biopsie zur Abklärung.
Warum Vorsorge so wichtig ist
„Unser Ziel ist es, jede Patientin individuell und ganzheitlich zu betreuen, von der Vorsorge über die Diagnose bis hin zur Therapie und Nachsorge“, erklärt PD Dr. Mayer. „Wir möchten Frauen ermutigen, die Einladung zum Mammographie-Screening unbedingt wahrzunehmen. Diese Vorsorge rettet Leben.“
Denn je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Häufig sind die Tumore dann kleiner, weniger aggressiv und haben in den allermeisten Fällen noch keine Fernmetastasen gebildet. In vielen Fällen kann dadurch eine brusterhaltende Operation durchgeführt werden, die die Belastung für die Patientin deutlich verringert.
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