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Ein Blick ins Herz: Wie moderne Kathetertechnik in Kirchheimer Klinik Leben rettet

PD Dr. Martin Beyer, Chefarzt der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen an der Medius-Klinik Kirchheim, erklärt, wann eine Herzkatheteruntersuchung sinnvoll ist und wie sie eingesetzt wird.

KIRCHHEIM. Herzprobleme gehören zu den häufigsten Gründen für Krankenhausaufenthalte. Eine Herzkatheteruntersuchung ist dabei ein zentrales diagnostisches und therapeutisches Verfahren – aber was genau passiert dabei? Wer braucht sie wirklich? Und welche Risiken gibt es? Die Medius-Klinik Kirchheim gibt Einblick in eine der wichtigsten kardiologischen Untersuchungen.

Warum wird eine Herzkatheteruntersuchung gemacht?

Wenn Patientinnen und Patienten über Brustschmerzen, Atemnot bei Belastung oder plötzliche Leistungsschwäche klagen, kann eine Durchblutungsstörung des Herzens vorliegen. Ursache ist häufig eine Verengung oder der Verschluss von Herzkranzgefäßen, auch bekannt als koronare Herzkrankheit (KHK). „Die Herzkatheteruntersuchung ist das genaueste Verfahren, um Engstellen in den Herzkranzgefäßen sichtbar zu machen“, erklärt Dr. Martin Beyer, Chefarzt der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen an der Medius Klinik Kirchheim. „Sie hilft uns nicht nur bei der Diagnose, sondern erlaubt es oft, direkt eine Therapie durchzuführen – etwa durch das Einsetzen eines Stents.“

Wie läuft eine Herzkatheteruntersuchung ab?

Die Untersuchung wird in einem speziellen Eingriffsraum, dem sogenannten Herzkatheterlabor, durchgeführt und dauert in der Regel zwischen 20 und 45 Minuten. In den meisten Fällen wird der Katheter über die Armarterie (Radialarterie) eingeführt – seltener über die Leiste. Unter Röntgenkontrolle wird ein dünner, flexibler Schlauch (Katheter) bis zu den Herzkranzgefäßen vorgeschoben. Dort wird ein Kontrastmittel eingespritzt, das die Gefäße sichtbar macht. „Das Verfahren ist in der Regel schmerzarm. Die Patienten sind wach, erhalten aber eine leichte Beruhigung“, erklärt Dr. Beyer. „Wird eine Engstelle entdeckt, können wir häufig direkt eingreifen und ein Stent-System einsetzen.“ Wenn bei der Katheteruntersuchung keine Therapie erforderlich ist, kann der Patient häufig noch am Untersuchungstag entlassen werden. Bei einem therapeutischen Eingriff bleibt der Patient zur Überwachung meist eine Nacht in der Klinik.

Wer profitiert am meisten von der Untersuchung?

Am meisten profitieren Patienten, bei denen ein begründeter Verdacht auf eine bedeutende koronare Herzkrankheit besteht – etwa bei:

  • Anhaltender Brustenge (Angina pectoris)
  • Auffälligen EKG- oder Belastungs-EKG-Befunden
  • Akutem Herzinfarkt

Auch zur Abklärung von Herzklappenerkrankungen oder Herzmuskelschwäche kann ein Herzkatheter wertvolle Hinweise liefern.

Welche Risiken gibt es?

Die Herzkatheteruntersuchung gilt als sicheres Verfahren, wird jährlich millionenfach durchgeführt – auch bei älteren oder vorerkrankten Menschen. Dennoch kann es in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen, wie:

  • Blutergüsse oder Gefäßverletzungen an der Einstichstelle
  • Allergische Reaktionen auf Kontrastmittel
  • Herzrhythmusstörungen
  • (Sehr selten) Herzinfarkt oder Schlaganfall

„Die Risiken sind insgesamt sehr gering, vor allem wenn der Eingriff – wie bei uns – von erfahrenen Teams mit moderner Technik durchgeführt wird“, betont Dr. Beyer. „Uns ist wichtig, dass Patienten gut aufgeklärt sind – nur dann nehmen sie mit einem sicheren Gefühl an der Untersuchung teil.“

Sicherheit durch moderne Diagnostik

Die Herzkatheteruntersuchung ist ein hochpräzises, sicheres Verfahren, das nicht nur eine klare Diagnose ermöglicht, sondern bei Bedarf sofort eine Behandlung einleiten kann. Für viele Patientinnen und Patienten bedeutet sie: Mehr Sicherheit, weniger Beschwerden – und ein großes Stück Lebensqualität zurück.

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