Neubau Schützenhaus Tischardt
Tischardter Schützenverein trotzt den Schwierigkeiten
Nach vielen Jahren der Unsicherheit und Rückschlägen, aber auch großer Unterstützung seitens der Gemeinde Frickenhausen, hat der Schützenverein Tischardt nun endlich wieder eine Schießhalle mit dazugehöriger Gastronomie. Zur Eröffnung gibt es ein Fest am 14. September.
TISCHARDT. Sechs Jahre hat es gedauert, sechs Jahre, die mit vielen Höhen und Tiefen einhergingen. Rückschläge und Vorfreude, eine Pandemie und viel Zuspruch und Unterstützung. So lässt sich wohl die Geschichte des Neubaus des Schützenhauses in Tischardt kurz und knapp zusammenfassen. Aber der Reihe nach und ausführlich: So war der 30. Dezember im Jahr 2018 kein guter Tag in der Vereinsgeschichte des Schützenvereins. Durch Brandstiftung brannte das Gebäude fast komplett aus. Für die Vereinsmitglieder eine Katastrophe. Erst 2013 wurde die Halle von 1957 nach dem großen Hagelschaden teilweise in Eigenleistung wieder instandgesetzt. Diese Instandsetzung sollte aber das Glück im Unglück sein, wurde doch die Versicherungspolice durch diesen Umstand erneuert, sodass die Versicherung im Falle des Brandes bezahlt hat. Und dies war eine beachtliche Summe, die der Verein nie und nimmer hätte aufbringen können. Ging man kurz nach dem Brand von einem Schaden von 350.000 Euro aus, der kurz danach auf 700.000 Euro beziffert wurde, steht am Ende eine Summe von zwei Millionen Euro.
Erst 2023 konnte der Bau weitergeführt werden
Bereits vier Monate nach dem Brand war die Baustelle bereit für den Neubau, die Planungen standen. Was zunächst vielversprechend begann, wurde bald durch diverse Schwierigkeiten überschattet, die zu dieser mehrjährigen Entstehungsgeschichte führten. „Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, dass es 6½ Jahre dauern wird“, blickt Vereinsvorstand Dietmar Schäfer zurück. „Durch die Corona-Pandemie konnten wir uns nicht treffen, auch an den Bauplänen mussten wir noch Änderungen vornehmen und auch diverse Genehmigungsverfahren vonseiten des Landratsamtes haben uns das Leben schwer gemacht. Erst 2023 konnten wir den Bau fortführen“, gibt Schäfer einen kurzen Einblick auf die Vergangenheit.
Mit dem Tischardter Architekt Ulrich Brost, der mittlerweile auch Ortsbaumeister in Frickenhausen ist, kam neuer Schwung in das Projekt und mit den Handwerkern und Dienstleistern aus der Region ging es dann zügig voran.
Nun beschäftigt sich der Vereinsvorstand nicht mehr viel mit dem „Was war“, sondern genießt die Gegenwart, die ihn und seine Vereinsmitglieder stolz und glücklich macht. Denn anstelle der Brandruine steht jetzt endlich das neue Schützenhaus. Ein Vereinsheim, das sich sehen lassen kann: „Wir haben hier jetzt eine super moderne Luftgewehrhalle, es gibt nichts Vergleichbares in der Umgebung“, freut sich Schäfer. Genau diese Halle lässt sich auch als Veranstaltungssaal mit bis zu 100 Personen nutzen, den auch Externe mieten können. Das als Schießstätte genutzte Gebäude unterliegt einer Vielzahl gesetzlicher Vorgaben, die der Gewährleistung von Sicherheit innerhalb und außerhalb der Anlage dienen. Dazu zählen unter anderem Vorschriften zum Lärm- und Brandschutz, zur Belüftung sowie zur sicheren Lagerung von Waffen und Munition. Auch die Heizung ist energetisch auf dem neuesten Stand.
Leckere Bandbreite der italienischen Küche
Zum hinteren Teil des Gebäudes gehören neben der großen Schießanlage noch zwei weitere halb überdachte Schießräume nebst den dazugehörigen Schießaufsichtsräumen. Im vorderen Teil befindet sich der Vereins- und Besprechungsraum der Tischardter Schützen sowie drei Toiletten, davon eine barrierefrei. Aber was wäre ein Vereinsheim ohne gut funktionierende und einladende Gastronomie? Und darüber freut sich die gesamte Vorstandschaft ganz besonders. Seit Mai empfangen Mariaconcetta Cannizo und ihre Cousine Felicia Militello die Gäste in ihrer Gaststätte „Da Fema“ und bieten mit Pizza aus dem Gasofen, mit typischen Nudelgerichten, mit Salaten und Antipasti eine leckere Bandbreite der italienischen Küche an.
Die Zusammenarbeit mit dem Verein und den Wirtinnen habe von Anfang an gepasst, schwärmt Dietmar Schäfer. Und hier ist er auch voll des Lobes über den Frickenhäuser Bürgermeister Simon Blessing, der sich nicht nur nach dem Brand und während der Bauphase unterstützend hinter den Verein stellte, sondern auch großen Anteil an der Gewinnung der neuen Pächterinnen hatte: „Ohne unseren Bürgermeister wäre das alles nicht gegangen“.
„Bei einem Essen im Sportheim des TSV Linsenhofen hat unser Bürgermeister den dortigen Chef Domenico Salamone gefragt, ob er eine Idee für einen Pächter habe. Und dadurch sind nun Maria und Felicia hier oben bei uns im Schützenhaus“, erzählt der Vorstand voller Freude.
Fest am 14. September ab 10 Uhr
Und diese Freude soll mit der Bevölkerung geteilt werden. Am 14. September wird das neue Schützenhaus mit einem großen Fest eingeweiht. Ab 10 Uhr geht es auf dem Hügel im Grünen zwischen Tischardt und Kohlberg los. Um 10.30 Uhr wird das Schützenhaus, wie es sich für einen Schützenverein gehört, mit Böllerschüssen eingeweiht. Daran schließen sich mehrere Grußworte an, unter anderem von Bürgermeister Simon Blessing, Ortsvorsteher Jürgen Bauder oder dem Württembergischen Schützenverband.
Ab 14 Uhr kann jeder oder jede ab 18 Jahren beim Sektflaschen-Preisschießen teilnehmen. Eine Schießbude darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Für die jüngsten Besucher wartet eine Hüpfburg und Kinderschminken. Für das leibliche Wohl sorgen natürlich die beiden neuen Pächterinnen mit Leckereien vom Grill.
Eselhock und Schwäbischer Bergpreis in Neuffen | 30.08.2025 - 05:00
Stadtfest in Neuffen mit Rennatmosphäre
Das erste September-Wochenende wird in Neuffen absolut hochkarätig: Am 6. September macht der Eselhock den Auftakt. Am Sonntag, 7. September, präsentieren sich historische Rennautos beim Schwäbischen Bergpreis.