75-Jahre-Schober-Bauunternehmung
Das Handwerk ist Hobby und Leidenschaft für den Nürtinger Bauunternehmer Jochen Schober
Interview mit Geschäftsführer und Maurermeister Jochen Schober
NT-NECKARHAUSEN. Nachwuchs im Handwerk zu finden ist schwer. Jochen Schober hat seinen beruflichen Werdegang mit einer Ausbildung zum Maurer begonnen. Im Interview mit Astrid Diels erzählt er über diesen spannenden und keinesfalls einseitigen Beruf und dessen Perspektiven.
Was bedeutet es für Sie, ein Familienunternehmen in der Bauindustrie zu führen?
Da ich ja in der Firma aufgewachsen bin und bereits mit meinem Opa viel Zeit auf Baustellen und bei uns im Lager verbracht habe, ist es natürlich schön zu wissen, die Tradition weiterführen zu dürfen. Und da das Handwerk mein Hobby und meine Leidenschaft ist, war es für mich recht schnell klar, dass ich das Unternehmen weiterführen möchte. Zudem bin ich sehr dankbar, da es heute ja ohne den familiären Background nicht möglich ist, ein Bauunternehmen neu zu starten.
Sie haben den Beruf des Maurers erlernt. Was hat Ihnen während der Ausbildung am besten gefallen?
In der Ausbildung war natürlich nicht nur die Tätigkeit an sich, sondern vor allem die Kameradschaft hervorzuheben, da alle gleich gesinnt waren und für den Beruf brannten. Bis heute bestehen noch Freundschaften. Hinzu kommt, dass ich schon immer gern mit und von erfahrenen Maurern, wie beispielsweise meinem Lehrmeister Alfred Berg, gearbeitet und gelernt habe. Von ihnen konnte ich mir viele praktische Kniffe und Tricks abschauen, die mich bis heute prägen.
Was macht den Beruf des Maurers für Sie besonders spannend?
Am spannendsten ist für mich das sichtbare Ergebnis: Man sieht, wie etwas entsteht, das über lange Zeit Bestand hat und einen immer wieder an die eigene Leistung erinnert. Dazu kommt die Vielseitigkeit des Berufs – die Arbeit an der frischen Luft, die Abwechslung auf den Baustellen und die Herausforderung, mit Kreativität und Einfallsreichtum Lösungen für unterschiedlichste Situationen zu finden.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag eines Maurers aus?
Ein typischer Arbeitstag beginnt bei uns im Lager. Dort wird die Mannschaft eingeteilt, der Ablauf besprochen und die benötigten Materialien verladen. Anschließend geht es gemeinsam zur Baustelle, wo jeder seiner Arbeit nachgeht. Am Abend treffen wir uns wieder im Lager, ziehen ein kurzes Fazit zum Tag und bereiten – falls nötig – schon die nächsten Schritte vor.
Welche Rolle spielt Teamarbeit auf der Baustelle?
Teamarbeit spielt auf der Baustelle eine zentrale Rolle. Ohne das Zusammenspiel aller Beteiligten lässt sich nur wenig bewegen. Zwar erleichtert moderne Maschinentechnik vieles im Vergleich zu früher, doch erst durch klare Absprachen und das Mitdenken jedes Einzelnen wird die Arbeit effizient und wirtschaftlich.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es nach der Ausbildung?
Nach der Ausbildung stehen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten offen. So kann man beispielsweise parallel ein Berufskolleg besuchen – wie es unsere Auszubildende Marleen gerade tut. Im Anschluss an die Lehre besteht die Chance, den Meistertitel zu erwerben oder sich zum Techniker weiterzubilden. Damit eröffnen sich spannende Perspektiven, etwa der Weg in die Bauleitung. Am Ende zählt dabei vor allem der eigene Wille, nicht nur die Titel auf dem Papier.
Was unterscheidet die Ausbildung im Familienunternehmen von der Ausbildung in einem Großbetrieb?
Im Familienunternehmen ist man natürlich sofort mitten im Geschehen und läuft von Anfang an im Tagesgeschäft mit. Es werden gleich alle Tätigkeiten ausgeführt, die auf der Baustelle anfallen. Insgesamt ist es persönlicher und vielseitiger.
Welche Chancen bietet der Beruf des Maurers in Zeiten von Digitalisierung und Nachhaltigkeit?
Wir erleben derzeit eine ausgesprochen spannende Phase: Erste Prototypen im Bereich 3D-Druck sind bereits auf dem Markt, wie beispielsweise Betondruckmaschinen für ganze Häuser. Zudem werden bereits Exoskelette für Mitarbeiter auf dem Bau eingesetzt, die das Heben schwerer Gegenstände erleichtern sollen. Ob und wann diese Technologien auch für kleinere Betriebe praktikabel werden, bleibt jedoch abzuwarten. Unverzichtbar ist die digitale Welt schon heute – gerade im administrativen Bereich ist sie nicht mehr wegzudenken. Ob dadurch tatsächlich alles schneller und einfacher wird, darf man kritisch hinterfragen, denn wie in allen Bereichen gibt es sowohl Vorteile als auch Nachteile. Da wir im Massivbau für mehrere Generationen bauen, ist die Nachhaltigkeit meines Erachtens schon gegeben.
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