Leserbriefe

Roßdorf ist ein genialer Ort zum Wohlfühlen

Elsa Neufeld, Nürtingen. Zum Artikel „Bei der Integration hapert es“ vom 20. August.

Laut dem Bericht, so empfinde ich das, sind den Einheimischen die Russlanddeutschen ein Dorn im Auge. Die Roßdorfer stört es, dass Russlanddeutsche Russisch sprechen. Vielleicht ist bei diesen Menschen ein Elternteil gar nicht deutschstämmig und sie haben zu Hause nie Deutsch gesprochen? Oder sie haben keine deutsche Schulbildung bekommen? 20 Jahre reichen oft nicht aus, um sich untereinander gut deutsch unterhalten zu können. Die russische Sprache ist total anders, für die deutschen Vertriebenen zu Sowjetzeiten wurde sie mal zum Zungenbrecher. Es gibt so viele Faktoren, sich lieber russisch unterhalten zu wollen! Vielleicht wird unsere Welt mal angewiesen sein auf russischsprachige Bürger? Es gibt ein russisches Sprichwort, das besagt: „Spucke nicht in den Brunnen, aus dem du mal Wasser trinken wirst!“, „Wer Ohren hat, der höre!“ – sagt die Bibel.

Deutsche Menschen sprechen in ihrer Muttersprache. Wie sonst, ist ja logisch! Für sie ist auch die englische Sprache sehr genehm, denn ohne sie geht es in der digitalen Welt gar nicht. Weil aber seit geraumer Zeit Migranten aus aller Welt ins Land geholt werden, zum Arbeiten versteht sich, muss das deutsche Volk damit rechnen, dass fremde Menschen eine fremde Sprache untereinander sprechen oder eine Sprache, die sie am besten beherrschen. Wenn das verboten wird, brauchen wir das Wort Demokratie, Freiheit, Selbstbestimmungsrecht nicht mal in den Mund zu nehmen. Mit einer Integration hat das nichts zu tun! Es geht um Sein oder Nichtsein!

Die alten Damen, Foto in der Zeitung, können eigentlich froh sein, dass es diese Migranten gibt, die ihre Renten sichern. Eine Freundschaft mit den Russlanddeutschen wollten sie nicht wirklich haben. Im Tatzelwurm wohnten früher kinderreiche Familien, deren Kinder bereits erwachsen und ausgezogen sind. Da, wo viele Kinder sind, ist es auch manchmal zu laut. Sie schweigen nicht, sie sind schließlich keine Lämmer, und von einer perfekten Ordnung halten sie auch nicht viel. Kinder und Jugendliche sind von Natur aus respektloser als Erwachsene, ohne Hintergedanken! Respekt, finde ich, sollten auch deutsche Menschen gegenüber den Migranten bringen! Und wenn sie mal eine Flasche herumliegen sehen, sollten sie nicht zu stolz sein und sie bitte aufheben. Es gibt im Roßdorf genug Müllkästen.

Unser Roßdorf ist nicht nur grün, sondern auch sauber und schön, ein genialer Ort zum Wohlfühlen! Ich liebe das Roßdorf!

Zur Startseite