Leserbriefe

Der Klimawandel ist nicht zu leugnen

Udomar Rall, Nürtingen. Zum Leitartikel „Eine Krise, kein Wandel“ vom 20. August und zum Artikel „Klimawandel – was ist zu tun?“ vom 18. August.

Politiker scheuen radikale Maßnahmen. Frau Rothacker hat absolut recht. Keine Reförmchen, sondern radikale Maßnahmen sind dringend nötig, um die Klimaziele zu erreichen. Mit Laschet ist das nicht zu schaffen! Die Verhinderungspartei hat nicht den Mumm dazu. Zu viele Jahre erfolgreiche Blockierung von Umweltschutz. Vor 40 Jahren warnte ein UN-Bericht vor der Klimakatastrophe. Jetzt sind wir schon voll in deren Sog und können nur mit gewaltigen Anstrengungen entkommen. Nicht nur Flut, Dürre, Brände. Alarmzeichen Abschmelzen der Gletscher, des Poleises, Aufweichen der Permafrostböden. Zu große Veränderungen Golfstrom und Jetstream. Unleugbar.

Weite Teile der Bevölkerung verdrängen die Dringlichkeit und scheuen eigene drastische Maßnahmen wie zum Beispiel wirksame Umstellung des Speiseplans. Die meisten Politiker richten ihre Programme danach, um Wähler nicht abzuschrecken. Im Artikel „Klimawandel – was ist zu tun?“ vom 18. August vermeidet jeder der zwölf Kandidaten bis auf Hüseyin Sahin (Linke) ein Wort über den dringend notwendigen radikalen Umbau der Landwirtschaft mit drastisch reduzierter Tierzucht, nicht nur der Massentierhaltung.

Dieser Bereich hat die größte Gesamtwirkungstiefe überhaupt. Massiver Ressourcenverbrauch weltweit, Artensterben, Boden- und Grundwasserverseuchung, Antibiotikamissbrauch, Tiermissbrauch (hat uns auch Corona beschert sowie viele andere Pandemien und Epidemien). Folge von übertriebenem Konsum tierischer Lebensmittel, von Fleisch und Milch und Fisch aus einer auf Hochleistung getrimmten Wirtschaft ohne Rücksicht auf Verluste. Leider habe ich keine große Hoffnung. Das Artensterben hat schon schlimme Ausmaße erreicht. Flut- und Dürrekatastrophen werden sich vervielfachen und die Nahrungskette wird zusammenbrechen, wenn wir zu träge bleiben.

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