Leserbriefe

Aufklärende Info durch die Enkel ist sinnvoll

Hartmut Gerhardt, Wolfschlugen. Zum Kommentar „Ungebetene Ratschläge“ vom 17. September.

Christian Milancovic meint am Schluss seines Kommentars: „Wir bestimmen die Parlamente in freien Wahlen. Da hat niemand hineinzureden. Wer Sympathie für die Aktion begründet, sollte sein Demokratieverständnis überprüfen.“ Wenn man die Trielle, Wahlarenen und Diskussionsrunden im Fernsehen verfolgt, dazu die Wahlveranstaltungen und Postwurfsendungen der Parteien, dann entsteht ein ganz anderer Eindruck: Die Realität zeigt allenthalben Einflussversuche auf uns, das Wahlvolk. Der Internetaufruf „enkelkinderbriefe“ erscheint in seiner äußeren Form sicher diskussionswürdig. In seiner Zielrichtung verfolge er jedoch einen Zweck, endlich aufzuwachen und dem Klimawandel die Bedeutung zukommen zu lassen, die er verdient: Schaut endlich hin, reagiert auf das, was auf unserer Erde gerade beinahe überall in Bezug auf Klima und Wetter geschieht! Und denkt an die Zukunft der jungen Menschen!

Unser höchstes richterliches Gremium, das Bundesverfassungsgericht, mahnte im Frühjahr dieses Jahres, die Gefahren des Klimawandels und ein entsprechendes Handeln für seine Begrenzung nicht immer weiter in die Zukunft zu verschieben. Denn dadurch würde nicht nur für junge Menschen unsere Freiheit in beinahe allen Bereichen für die Zukunft bedroht. Der Appell des Bundesverfassungsgerichts richtet sich an die Politiker, also im Wesentlichen an die Älteren von uns. Das aber bedeutet, dass gerade die Älteren in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bisher der Klimakrise nicht wirkungsvoll genug entgegengetreten sind. Dann ist es nur folgerichtig, wenn jetzt alle Möglichkeiten ins Auge gefasst werden, um in den Bereichen drohende Umweltschäden als mögliche Folgen der Klimakrise abzuwenden, in denen dies menschenmöglich ist.

Gerade vor den anstehenden Bundestagswahlen ist die Einflussnahme für die Zukunft zumindest gegeben, es gilt sie also zu nutzen. In vielen Gesprächen mit älteren Menschen erfuhr ich, dass gerade Frauen und Männer mit Migrationshintergrund aus den Informationen in Funk und Fernsehen und aus den Wahlprogrammen der Parteien „nicht schlau werden“. Da ist eine aufklärende Information durch die Enkel für Oma und Opa oft hilfreich.

Zur Startseite