Weihnachtsgrüße
Schöner Start mit Baumschmücken und Weihnachtsfilmen
Melanie Müller verbringt ihr Auslandssemester an der University of Missouri in Columbia und Weihnachten in Las Vegas
Kaum zu glauben, dass Weihnachten schon vor der Tür steht und es damit schon vier Monate her ist, dass ich mich von meiner Familie und Freunden am Stuttgarter Flughafen verabschiedet habe. Zwar war das ein sehr trauriger Augenblick, der sich aber für die vielen tollen Momente, die ich hier in Columbia, Missouri, USA erleben durfte, schon mehr als gelohnt hat. Ich verbringe hier in den USA mein Auslandssemester an der University of Missouri in Columbia. Seit August lebe ich hier auf dem Campus in einem Studentenwohnheim und darf erleben, was es heißt, ein richtig amerikanisches College-Leben zu führen. Zwar ist Columbia mit etwas mehr als 100 000 Einwohnern keine der amerikanischen Mega-Metropolen, dafür eine der bekanntesten amerikanischen „Collegetowns“. Rund ein Drittel der Einwohner hier sind Studenten der University of Missouri, dazu kommen noch die Studenten von zwei weiteren Colleges, die sich hier in der Stadt befinden, was insgesamt zu einem Durchschnittsalter in der Stadt von 26 Jahren führt. Demnach ist in dieser amerikanischen Kleinstadt immer etwas los und es kommt niemals Langeweile auf. Der Campus der Uni selbst ist wunderschön und eine kleine Stadt für sich selbst. Neben den zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, großen Wohnheimblöcken, Mensen, Cafés, gemütlichen Sitzecken, dem riesigen Sportzentrum mit Kletterwand, Squash-Plätzen, Swimming-Pools und vielem mehr, gehört natürlich auch das unieigene Football Stadium mit fast 70 000 Sitzplätzen fest zum Campus dazu. Insbesondere an Tagen, an denen Heimspiele stattfinden, ist die gesamte Stadt im Ausnahmezustand, überall findet man alles und jeden nur in Schwarz-Gelb, den Farben der „Tigers“ – dem Team der Uni. Auch ich habe schon einige Football Games besucht, und es war einfach jedes Mal von Neuem überwältigend, wie sehr sich die amerikanischen Studenten mit ihrer Uni identifizieren und mit dem Team der Uni mitfiebern – genau so habe ich mir den amerikanischen College Spirit immer vorgestellt. Neben den vielen herzlichen und gastfreundlichen Amerikanern habe ich hier auch Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt, was eine wahnsinnig tolle Erfahrung war. Egal ob Japan, China, Indien, Südafrika, Brasilien, Nepal, Mexiko und natürlich europäische Länder, von überall auf der Welt kommen Menschen hierher, um einen amerikanischen Uni-Abschluss zu erhalten oder einfach „nur“ um hier Auslandssemester zu absolvieren. Es ist super interessant, mit Menschen so vieler verschiedener Kulturen zusammenzuleben und so viel von und über sie zu lernen. Die Weihnachtszeit hat für mich hier bereits Ende November mit Thanksgiving begonnen, einem der größten Feste, das die Amerikaner feiern. Ich durfte dieses Fest bei der Familie einer Freundin zu Hause verbringen, wo ich sofort sehr herzlich aufgenommen wurde. Nach dem traditionellen Thanksgiving Dinner mit dem obligatorischen Turkey ging es nämlich ans Weihnachtsbaumaufstellen und -schmücken. Wie auch in Deutschland waren alle vier Kinder begeistert mit dabei, den Baum, der in den USA allerdings bei den meisten Familien nicht echt, sondern künstlich ist, in einen wunderschönen Weihnachtsbaum zu verwandeln. Nachdem der Baum geschmückt war, wurden dann mit der ganzen Familie Weihnachtsfilme geschaut. Das war wirklich ein sehr schöner Start in die Weihnachtszeit. Ich selbst werde Weihnachten allerdings nicht mehr in Missouri, sondern in Kalifornien verbringen. Nachdem das Semester schon Anfang Dezember zu Ende geht, wird mein Freund mich besuchen kommen und wir werden die Zeit bis Anfang Januar nutzen, um noch ein bisschen mehr von den USA zu sehen. An Weihnachten werden wir dann voraussichtlich in Las Vegas sein, wo es hoffentlich noch angenehm warm ist. Ich bin schon sehr gespannt, was für Weihnachtsdekorationen wir in Las Vegas erleben werden, in der Stadt, die ja sowieso schon für Ihren Kitsch weltberühmt ist. Am zweiten Weihnachtsfeiertag bringt uns der Flieger dann nach New York, wo wir hoffentlich den bekannten riesigen Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center noch bewundern können.
Melanie Müller