Weihnachtsgrüße

Nach der Feier am Pool geht’s auf Safari

Eva Schnizler kommt bei 38 Grad in Uganda nicht so recht in weihnachtliche Stimmung

Bei Eva Schnizler in Uganda wird Weihnachten am 25. Dezember mit einem Gottesdienst gefeiert.

Ich bin nun schon seit fast drei Monaten als Volontärin bei der christlichen Organisation „Vision for Africa“ in Uganda, gegründet von Maria Prean. Drei Monate – das heißt, dass ich auch schon Halbzeit habe.

Ich lebe hier zusammen mit 20 weiteren Volontären in einem Haus auf dem Gelände von „Vision for Africa“, auf dem außerdem rund 1000 Schüler, 60 Waisenkinder, 100 Auszubildende und viele weitere Mitarbeiter leben. Außerdem gibt es eine Klinik, eine Farm und ein Hotel auf unserem Gelände.

Meine Arbeit besteht daraus, morgens die ein- bis dreijährigen Waisenkinder aus ihren Häusern abzuholen, in denen sie mit rund acht anderen Kindern und zwei Hausmüttern zusammenleben, und dann etwas mit ihnen zu unternehmen und zu spielen oder wir helfen morgens den Müttern im Haushalt.

Wir versuchen den Kindern viel Abwechslung zu bieten, indem es zum Beispiel einen Kreativtag gibt und einen Tag, an dem man schwimmen geht.

Nachmittags gebe ich immer mit jeweils einer anderen Volontärin zusammen eine Stunde Religionsunterricht, der in die Richtung einer Jungscharstunde geht.

Die Kinder testen sehr gerne, wie weit sie bei uns Weißen gehen können, weil sie wissen, dass wir nicht so streng sind wie ihre Lehrer und das erschwert den Unterricht doch manchmal etwas.

Nach dieser Unterrichtsstunde gehe ich dann mit Ausnahme von einem Tag, an dem ich Volleyballtraining gebe, in eines der Kinderhäuser und beschäftige mich mit den Kindern im Alter von einem bis 14 Jahren.

Die Wochenenden haben wir frei, aber wir sind immer willkommen, im Kindergottesdienst oder im Jugendgottesdienst mitzuwirken.

Einmal pro Monat gehen wir einen Tag als gesamte Volontärsgruppe auf einen Ausflug, um das Land kennenzulernen. Bis jetzt waren wir zum Beispiel in der Hauptstadt Kampala und in einem kleinen Regenwald.

Uganda, „die Perle Afrikas“ ist ein sehr grünes und somit fruchtbares Land, dank des regelmäßigen Regens, doch der Dezember und der Januar sind mit bis zu 38 Grad die heißesten Monate des Jah-res. Den Schnee und damit ein wärmendes Kaminfeuer vermisse ich schon ein wenig, denn das gehört für mich zur Weihnachtsstimmung dazu.

Diese ist hier ins Land noch fast gar nicht eingezogen und ich denke, das wird sich auch nicht ändern, denn auf weihnachtliche Dekoration und Traditionen wie eine Bescherung wird hier keinen Wert gelegt. Weihnachten wird hier am 25. Dezember gefeiert mit einem Gottesdienst, der morgens stattfindet, und einem Treffen der Verwandtschaft zum gemeinsamen Essen danach.

Das Besondere ist, dass es an diesen Tagen des Feierns, das zum Teil bis zum 1. Ja-nuar anhält, Fleisch zu es- sen gibt, was nicht für den Alltag jeder Familie üblich ist.

Wir Volontäre werden wie gewohnt am 24. Dezember feiern. Wir werden einen Teil des Tages am Swimmingpool verbringen, dann ein gemeinsam zubereitetes Buffet genießen und später bei gemütlichem Beisammensein hoffentlich rechtzeitig angekommene, deutsche Plätzchen und Tee genießen und wichteln.

In den Tagen bis zu Silvester werden einige von uns, unter anderem auch ich, auf Safari in einen Nationalpark von Uganda fahren, um uns ein wenig zu erholen und die afrikanische Tierwelt zu entdecken.

Ich wünsche euch, liebe Leser, Familie und Freunde ein wunderschönes und gesegnetes Weihnachten.

Mbagaliza Sekukulu Enungi!*

Eure Eva Schnizler

* „Frohe Weihnachten“ auf Luganda

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