Berufsinformationsveranstaltung an den Nürtinger Realschulen
Berufe im Realitäts-Check: Ausbildungsmesse an Nürtinger Realschulen am 18. Oktober
Mehr als 55 Unternehmen präsentieren sich am Samstag, 18. Oktober, von 9 bis 12 Uhr, auf der Berufsinformationsveranstaltung von Geschwister-Scholl-Realschule und Neckar-Realschule in der Mühlstraße 31–33 in Nürtingen.
NÜRTINGEN. „Unser Unterricht konkurriert mit dem Fünf-Sekunden-Wischen auf dem Handy“, sagt Stefan Schubert, Schulleiter der Geschwister-Scholl-Realschule. „In den Sozialen Medien wird den Jugendlichen suggeriert, dass man viel Geld verdiene, sich teure Autos leisten könne, wenig arbeitet. Vor dieser perfekten Illusion kapitulieren einige Jugendliche, weil sie sich das selbst nicht zutrauen.“ Sie kämen dann gar nicht voran, meint der Rektor.
Übergang von Schule ins Berufsleben gut meistern
Die Berufsinformationsveranstaltung der Nürtinger Realschulen möchte hier ein Gegengewicht sein. Sie wird veranstaltet in Kooperation mit dem Rotary Club Kirchheim/Teck-Nürtingen und dem Rotary Club Nürtingen/Kirchheim-Teck.
An dem Ort, an dem die Schüler sonst lernen, sich jeden Tag aufhalten und auskennen, können sie während der dreistündigen Messe mit Ausbildungsstätten und echten Menschen in Kontakt kommen, die ihnen erzählen, wie das Berufsleben wirklich funktioniert.
Nicole Larger, Rektorin der Neckar-Realschule, hat in diesem Jahr zahlreiche Anfragen von Betrieben erhalten. „Mittlerweile rufen uns Firmen vor allem aus dem Handwerk an, ob sie bei unserer Messe dabei sein können – ihr Interesse zeigt, wie dringend die Suche nach Auszubildenden ist.“ Den Nachbarschulen ist wichtig, dass die Kinder den Übertritt von der Schule ins Berufsleben gut meistern.
Deshalb liegt den Organisatoren die Messe am Herzen. „Wir sehen, was wir damit schaffen können. Wenn die Jugendlichen mit ihren Eltern kommen und die Gelegenheit für Gespräche nutzen, ist das ein guter Ausgangspunkt für eine Ausbildung“, sagt Larger. Besonders schwierig wäre für Jugendliche, bei der Fülle an Ausbildungsangeboten das Richtige zu finden. „Berufe haben oft sehr abstrakte Namen. Darunter können sich die Schülerinnen und Schüler oft nichts vorstellen.“
Begleitung bei der Messe ist das A und O
„Wir haben gesehen, dass Eltern wieder häufiger bei der Messe dabei sind“, berichtet Schubert. „Das ist gut, denn die Gespräche zwischen den Jugendlichen und den ausbildenden Betrieben sind dann intensiver.“ Kinder, die in der Vergangenheit ohne Eltern zur Messe kamen, hatten mehr Interesse an den Geschenken der Aussteller als an Gesprächen. „Dem wollen wir entgegenwirken“, sagt Larger. „Deshalb sind in diesem Jahr alle unsere Lehrer dabei. So können wir kleine Gruppen bilden, die von je einem Lehrer begleitet werden.“ Ziel sei es, so die Jugendlichen leichter ins Gespräch mit den Betrieben zu bringen.
KI, Schule und Beruf
Die vorangeschrittene Digitalisierung zuletzt durch Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Schulen, um die Jugendlichen auch hier optimal vorzubereiten. „Mit unseren siebten Klassen schauen wir uns an, wie man Fake News erkennt“, sagt Schubert. „Mit den Achtern und Neunern schreiben wir Prompts für ChatGPT und sehen, welche unterschiedlichen Ergebnisse man erhält, wenn man nur Kleinigkeiten in der Anfrage ändert.“ Mit diesen Fortschritten und Veränderungen im Berufsleben würden die Schüler konfrontiert sein. Welchen Einfluss die Technik auf die Berufswelt von heute haben wird, ließe sich nur schwer erahnen.
Faule Azubis, ein Klischee?
Während die Schulen versuchen, ihre Schüler für das Berufsleben fit zu machen, steht dem der Ruf über die schlechte Arbeitsmoral unter den derzeitigen Azubis gegenüber. Die Schüler an den Realschulen glauben an ein unwahres Klischee. Stefi aus der 9a sagt: „Ich würde lieber an einem Tag für viele Stunden voll durchackern und dafür einen Tag frei haben. Das würde mir besser gefallen als jeden Tag acht Stunden zu arbeiten.“ Ihre Klassenkameradin Sophia meint dazu: „Für mich würde die Zeit nicht rumgehen, wenn ich zwei Stunden lang nur am PC säße. Lieber wäre ich körperlich aktiv.“
Die Schulleiter machen ihre eigenen Beobachtungen. „Wir sehen durchaus auch diese Zurücklehnmentalität der Schülerinnen und Schüler“, meint Larger. „Aber ich habe auch eine Klasse, in der die Kinder wissbegierig sind und toll mitarbeiten. Gleichzeitig ist das die Klasse mit den aktivsten Eltern: Die sind im Elternbeirat, im Förderverein, Elternsprecher. Das Interesse der Eltern spiegelt sich im Verhalten ihrer Kinder.“ Das zeige sich im schulischen Alltag wie auch bei der Messe – und vermutlich auch später im Berufsleben.
Der Eintritt zur Berufsinformationsveranstaltung ist frei. Der Mensaverein übernimmt die Verpflegung. Schülerinnen und Schüler anderer Schulen sowie alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Nürtingen | 10.10.2025 - 23:45
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