Fritz Eisele, NT-Hardt. Zum Artikel „Hochwasserschutz: NT14 fordert Paradigmenwechsel“ vom 26. Januar. Im Artikel der NZ wird ausführlich dargestellt, wie es mit möglichen Hochwasserschutzmaßnahmen am Neckar weitergehen soll. Sowohl OB Fridrich als auch die Fraktion NT14 sprechen sich gegen eine Verschandelung des Stadtbildes durch Spundwände aus, also gegen einen technischen Hochwasserschutz. Professor Dr. Turian erläutert in der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses, wie durch einen Paradigmenwechsel die Kanalisierung des Neckars verhindert und ein nachhaltiger Beitrag für den Wasser- und Naturhaushalt, für den Klimaschutz, die Anpassung der Stadt an den Klimawandel und die Sicherung unserer Biodiversität geleistet werden kann.
Die systematische Regenrückhaltung in der Fläche ist dafür Voraussetzung. Dies gilt insbesondere für den Oberlauf des Neckars aber auch für uns zugunsten des Unterlaufs. Zu der vom OB geplanten Veranstaltung mit dem Regierungspräsidium (RP) Stuttgart sollte deshalb unbedingt auch das RP Tübingen eingeladen werden. Um eine Zerstörung der Neckarufer mit technischen Einrichtungen und dafür gerodeten Großgehölzen sowie unterbrochenen Frischluftschneisen zu verhindern, genügt es nicht, den Antrag von NT14 mehrheitlich abzulehnen. Vielmehr bedarf es eines konkreten Alternativvorschlages durch Verwaltung und Gemeinderat, ohne sich hinter der vom RP seit Jahrzehnten geübten Praxis Spundwände zu bauen zu verstecken.
Die in Aussicht gestellte Bürgerbeteiligung macht nur einen Sinn, wenn den Bürgern die Möglichkeit zur Einflussnahme gegeben wird und nicht nur eine Lösung, die als alternativlos bezeichnet wird, vorgestellt wird. Die notwendigen Hochwasserschutzmaßnahmen, egal wie sie realisiert werden, dauern noch viele Jahre. Trotzdem gibt es die Möglichkeit durch eine hochwasserangepasste Bauweise das Naturhotel am „Westlichen Neckar“ zu bauen, denn der frühere Investor Neveling hatte damals schon eine entsprechende Zusage von den zuständigen Behörden.
Eine Kanalisierung des Flusses zu verhindern und einen großzügigen Zugang zu den Uferbereichen für die Bürger zu gewährleisten ist nur durch einen Paradigmenwechsel möglich.