Leserbriefe

Bahnstadt-Konzept bringt keine Vorteile

Juliane Althoff, Nürtingen. Zum Artikel „Jahrhundertchance für die Innenstadt“ vom 19. Dezember. Ich plädiere für eine sofortige Beendigung des Entwicklungskonzeptes Bahnstadt. Alle Vorschläge, die in ihrem Artikel zitiert werden, bedeuten eine Verschlechterung. Eine Verkehrsberuhigung des Bahnhofsplatzes würde bedeuten, dass die Europastraße als große Verkehrsader zur Sackgasse würde. Der Innenstadtring ist wesentlich daran beteiligt, dass der Verkehr fließt.

Der Vorschlag von Professor Kölz „eine Bahnparallele Trasse der Plochinger Straße mit Durchstich zur Grienbrücke“ bedeutet, dass die Straße für die Aufnahme der 5000 Autos von der verkehrsberuhigten Bahnhofsstraße „ertüchtigt“ werden müsste; sprich verbreitert. Das geht nur durch Abreißen der Häuserzeile zwischen Gleisen und Straße. Will das jemand? Im weiteren Verlauf würden begrünte Parkplätze unter anderem für die Bahnkunden und eine für die Ökologie wichtige grüne Brücke vernichtet. Was wäre gewonnen, wenn diese Parkplätze in ein Parkhaus auf dem jetzigen ZOB verlegt werden? Die Zufahrt zur Grienbrücke ist für den geplanten Verkehrszuwachs zu schmal. Die Rümmelinstraße ist jetzt schon zu Stoßzeiten überlastet. Der Plan ist die Programmierung eines Dauerstaus an der Grienbrücke. Jetzt teilt sich der Verkehr an der Kreuzung Bahnhofsstraße/Grienbrücke durch die Ampelschaltungen.

Durch diese Straßentrasse würde eine große städtische Freifläche, nämlich die östliche Bahnstadt in ihren städtebaulichen Möglichkeit dem Individualverkehr geopfert, ohne eine Verbesserung zu bringen. Es bliebe ein Zipfel Land zwischen zwei großen Verkehrsadern. Und der ZOB liegt für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs der Fußgängerzone und den Bahngleisen im Vergleich zu allen geplanten Varianten am nächsten. Ich plädiere dafür, die Planung für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) zu beenden, auf den Zuschuss zu verzichten und mit dem Geld, das die Stadt dadurch spart, etwas besseres anzufangen.

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