Sport
Eine moralische Angelegenheit
Corona: Auch während des harten Lockdowns dürfen einige Sportler unter strengen Vorkehrungen weitertrainieren
Die Sache bleibt verzwickt. Wer darf, wer nicht, das ist die seit Ende März dieses Jahres so vieles beherrschende Frage bei den Sportlern. Fakt ist im derzeitigen harten Lockdown: Die Individualsportler wie auch Profis sowie Drittligavereine können weiterspielen oder zumindest -trainieren. Aber wollen sie das überhaupt?

Es ist eine heikle Angelegenheit. Trainieren oder nicht, das haben sich auch die meisten der hiesigen Sportler mehr als nur einmal gefragt, ehe am Mittwoch vergangener Woche der harte Lockdown in Kraft trat. Für Jörg Fischer stand die Entscheidung jedoch schon ziemlich schnell fest. Ob der Nürtinger Basketball-Trainer mit seinen beiden Teams weitertrainieren sollte, war für ihn kein Thema. Rasch und bereits zum Lockdown light im November hat er die Einheiten seiner Oberliga-Herren sowie die der Regionalliga-Damen in der Sporthalle des Hölderlin-Gymnasiums gecancelt – und das obwohl letztere als eine Mannschaft, die in der dritthöchsten deutschen Spielklasse antritt, wohl noch jetzt hätte trainieren dürfen. Aber so genau weiß das der 50-Jährige gar nicht, schließlich war die Frage keine, auf die er eine Antwort benötigte. „Wir gehen das Risiko nicht ein“, sagt Fischer und verweist im gleichen Atemzug auf die ständig steigenden Zahlen der Corona-Infizierten. „Wir haben gleich gesagt, wir machen den Lockdown mit“, so der Trainer der Turngemeinde weiter.