Nürtingen

Drohen wieder Zugausfälle in Nürtingen?

Die Lokführer zeigen sich weiter unversöhnlich. SWEG warnt vor den Folgen – auch für Nürtingen.

Kommt es wieder zu einem Warnstreik? Zwei SWEG-Bahnen fahren in den Bahnhof Nürtingen ein. Foto: Just

NÜRTINGEN. Im aktuellen Tarifkonflikt zwischen der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) sowie deren neuer Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) und der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) gibt sich die Gewerkschaft weiterhin unversöhnlich: Mehrere verbesserte Angebote und Gesprächstermine blieben ohne Reaktion.

Dies teilt die SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH am Montagmorgen mit. Es bestehe somit weiterhin die Möglichkeit, dass die GDL auch sehr kurzfristig alle Mitarbeiter im SWEG-Eisenbahnbetrieb erneut zu Streiks aufruft. Betroffen könnte dann auch wieder die Strecke zwischen Tübingen und Stuttgart sein.

Der Rat der SWEG: Fahrgäste sollten sich über die elektronischen Fahrplanmedien zur Sicherheit vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen informieren.

Der konfrontative Kurs der GDL stößt bei der SWEG-Geschäftsführung auf völliges Unverständnis. In den Verhandlungen für ein Tarifwerk der SBS, die bis zum Jahreswechsel 2021/2022 als Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH firmierte, fordert die GDL unverändert einen Konzern-Tarifvertrag für die gesamte SWEG-Unternehmensgruppe, der jedoch von Arbeitgeberseite nicht zur Disposition steht und auch nie stand.

Zusätzlich stellte die Gewerkschaft Ende vergangener Woche die Forderung nach einer Einmalzahlung von 3000 Euro an jedes GDL-Mitglied bei der SWEG. „Die GDL hat festgestellt, dass die Streikbereitschaft bei der SWEG gering ist und versucht nun über diesen Weg, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Arbeitskampf zu motivieren“, ordnet Tobias Harms, Vorsitzender der SWEG-Geschäftsführung, ein.

In den vergangenen Tagen hat die SWEG-Geschäftsführung intensive Gespräche mit den Beschäftigten der SBS geführt, um ihnen Befürchtungen hinsichtlich der Zukunft des Unternehmens zu nehmen. So bestanden Bedenken hinsichtlich einer langfristigen Verschmelzung der SBS mit dem SWEG-Konzern, die jedoch nie zur Diskussion stand.

Ebenso hat die SBS-Geschäftsführung laut der aktuellen Pressemitteilung beschlossen, die der GDL vorliegenden und bislang unbeantwortet gebliebenen Verbesserungen aus eigenem Antrieb für die SBS-Beschäftigten übertariflich umzusetzen. Das bedeutet unter anderem: Alle SBS-Beschäftigten erhalten rückwirkend zum 1. Januar 2022 eine Erhöhung bei den Monatstabellenentgelten von 4,8 Prozent sowie Erhöhungen bei den Zulagen Nacht, Sonn- und Feiertag. pm/km

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