Licht der Hoffnung

Zum Auftakt der 30. Saison von Licht der Hoffnung: Mehrere Premieren bei Beethoven-Konzert

Licht der Hoffnung: Nach dem Tag der Deutschen Einheit wird das 30. Jahr der Aktion der Zeitung mit Beethovens Sinfonie gefeiert

Hannes Reich wird am Sonntag im K3N das Orchester dirigieren. Foto: Alexander Schmitt

Am Samstag wird bundesweit der 30. Jahrestag des Mauerfalls gefeiert. Genauso alt ist die Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ der Nürtinger und Wendlingen Zeitung. Zur Feier des Beginns der 30. Saison wird am Sonntag in der Nürtinger Stadthalle K3N Beethovens 7. Sinfonie vom Bosch-Sinfonieorchester unter der Leitung von Hannes Reich aufgeführt.

So wie seit 30 Jahren die Menschen aus West- und Ostdeutschland wieder untrennbar zusammengehören, so zählen zur Aktion „Licht der Hoffnung“ neben dem Spendensammeln für ausgewählte soziale Projekte mit Organisatoren aus der Region auch mehrere Kulturabende mit attraktiven Veranstaltungen untrennbar dazu. In dieser Saison gibt es sogar noch eine zusätzliche Veranstaltung. An diesem Sonntag, 4. Oktober, tritt in der Stadthalle K3N in Nürtingen zweimal das Bosch-Sinfonieorchester auf, um 30 Jahre „Licht der Hoffnung“ zu feiern. Zunächst gibt es um 16 Uhr ein Gastspiel für geladene Gäste und langjährige Sponsoren. Um 18.30 Uhr beginnt dann das für alle offene Konzert von Beethovens 7. Sinfonie, für das es im Vorverkauf noch Karten gibt.

Am Dirigentenpult wird am Sonntag Hannes Reich stehen. Der 40-Jährige ist in Calw geboren. Er hat an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen und an der Sibelius-Akademie in Helsinki Schulmusik, Violoncello und den Masterstudiengang Dirigieren studiert. Dirigierunterricht hatte er bei Professor Manfred Schreier (Chor) und Professor Sebastian Tewinkel (Orchester). Dirigiert hat Reich bereits die Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz, die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die Württembergische Philharmonie Reutlingen, die Philharmonischen Orchester Freiburg und die Kammerphilharmonie Graubünden sowie verschiedene Projekte an den Theatern Konstanz und Villingen. Seit dem Gewinn des Deutschen Chordirigentenpreises 2016 ist Hannes Reich zudem gern gesehener Gast bei nahezu allen deutschen Rundfunkchören. Er dirigierte Ensembles in Berlin und Leipzig, leitete Produktionen beim WDR-Rundfunkchor und übernahm Chor-Einstudierungen beim Freiburger Barockorchester, dem MDR-Sinfonieorchester und den Dresdner Philharmonikern. Hannes Reich ist Künstlerischer Leiter des Freiburger Bachchors. Zudem unterrichtet er an der Staatlichen Hochschule Trossingen und an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Tübingen in Orchesterleitung.

In Nürtingen ist er bisher aber noch nicht aufgetreten, stellt er auf Nachfrage fest. Auch für das Bosch-Sinfonieorchester sei es eine Premiere, auf die sich alle sehr freuen. Noch mehr in den aktuellen Corona-Zeiten. „Seit dem Shutdown bin ich gar nicht mehr als Dirigent mit Orchester aufgetreten. Mal sehen, ob ich es noch kann“, scherzt Hannes Reich. An diesem Freitag, 2. Oktober, wird er mit dem Bosch-Sinfonieorchester in der Stuttgarter Liederhalle das erste Mal wieder in Aktion treten. „Der Konzertbetrieb war so zurückgefahren. Zum Glück ist es jetzt wieder möglich.“ Nur als Cellist habe er im Juni und Juli noch ein paar Auftritte gehabt.

Vor Corona habe er als Dirigent noch drei Konzerte pro Monat gegeben sowie acht Konzerte im Jahr mit dem Bosch-Orchester, das etwa ein Drittel seiner Dirigententätigkeit einnimmt.

Ursprünglich hatten die Musiker Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie mit „Freude schöner Götterfunken“ aufführen wollen. Mit den nun gebotenen Sicherheitsabständen hätte jedoch der Platz auf der Bühne nicht ausgereicht. Zudem sollte kein Chorgesang in der Halle riskiert werden. Daher schwenkte das Ensemble auf die 7. Sinfonie um und begann Ende Juni mit den Proben. „Die 7. Sinfonie ist noch mehr voll Freude als die 9. Sinfonie“, findet Hannes Reich. Er mag die 7. Sinfonie sehr. „Es macht unglaublich viel Spaß, sie zu spielen, aber auch zuzuhören.“

Allein im September haben die 50 Musiker mit Streich- und Holzblasinstrumenten sowie zwei Hörnern, zwei Trompeten und Pauke, die am Sonntag in Nürtingen auf der Bühne stehen werden, 20 Stunden für ihre Auftritte geübt. Sie erwartet mit den zwei jeweils identischen Auftritten über jeweils eine Stunde eine weitere Premiere. Denn dasselbe Programm zweimal an einem Abend zu spielen – das gab es vor Corona auch noch nicht. „Das ist neu und eine Herausforderung für alle.“ Denn für das Orchester sei die Musik von Beethoven anstrengend. „Aber wir machen das gerne. Beide Konzerte sollen richtig gut werden.“

Die Formation GlasBlasSing tritt an zwei Tagen in Frickenhausen auf

Auch bei den fünf weiteren Kulturabenden im Rahmen der Aktion „Licht der Hoffnung“ wird es in dieser 30. Saison coronabedingt zu jeweils zwei voneinander getrennten, jedoch vom Programm her identischen Vorführungen kommen, die jeweils eine Stunde ohne Pause andauern. Kartenpakete für alle Abende können in dieser Saison nicht angeboten werden. In den Zuschauerreihen wird jeder Platz fest nach Namen vergeben. Wer seine Karte zuerst bestellt, sitzt am weitesten vorne. Zwischen Familien und auch zwischen Einzelpersonen wird es Sicherheitsabstände geben. Wie viele Zuschauer das Konzert besuchen können, hängt daher davon ab, wie viele Gruppen und wie viele Einzelpersonen Tickets ordern.

Am Freitag, 27. November, ist im Treffpunkt Stadtmitte in Wendlingen um 18 und um 20.30 Uhr „The Outside Track“ zu sehen. Vier Frauen an Fiddle, Flutes, Akkordeon, Bodhrán und Harfe sowie ein Gitarrist verweben keltische Musik aus Irland, Schottland und Kanada mit Elementen aus der Weltmusik.

Der Kabarettist Carsten Höfer präsentiert sein Programm „Weihnachts-Versteher“ am Sonntag, 6. Dezember, um 16 und 18.30 Uhr in der Kelter in Beuren.

In der Kreuzkirche in Nürtingen tritt am Samstag, 19. Dezember, um 17.30 und 20 Uhr das Jasmin Kolberg Trio mit Marimba, Vibraphon, Akkordeon und Kontrabass auf.

„Schwarze Grütze“ gibt es am Mittwoch, 6. Januar, um 16 und 18.30 Uhr im Udeon in Unterensingen. Das Musikkabarettduo aus Potsdam besteht aus Dirk Pursche und Stefan Klucke.

Am Samstag, 23. Januar, um 20 Uhr und am Sonntag, 24. Januar, um 17 Uhr tritt zum Abschluss des 30. Festivals der Hoffnung „GlasBlasSing“ in der Festhalle im Erich-Scherer-Zentrum in Frickenhausen auf. Die Formation macht Musik auf und mit Flaschen.

Die Tickets für alle Konzerte rund um die Aktion „Licht der Hoffnung“ gibt es zum Eintrittspreis von jeweils 20 Euro ausschließlich im Vorverkauf im Stadtbüro der Nürtinger Zeitung, Am Obertor 15, Telefon (0 70 22) 94 64-150 oder unter EMail nz-vorverkauf@ntz.de.

Zur Startseite