Nürtingen
Im Nachhinein
Das war vielleicht ein August! Der Hochsommermonat hätte heuer selbst einem launischen April etwas vormachen können. Wenns nicht gerade regnete, prasselte ein Schauer auf Mensch, Tier und Landschaft herunter. Wohl dem, der nicht die unselige Idee hatte, sein Heimatland auf dem Drahtesel oder Schusters Rappen zu erkunden.
Es war aber auch zum Haareraufen. Kaum begannen die Sommerferien, machte erst einmal der Sommer Ferien. Es herbstelte heftig, und Schüler wie Lehrer trauerten unisono dem brütend heißen Juli nach, den sie in schlecht klimatisierten Klassenzimmern verbringen mussten. Prompt wurde der Ruf nach einem früheren Ferienbeginn laut, der zumindest den kompletten Juli wieder in die Ferien mit einbindet. Das ist nun aber auch nicht unbedingt der wahre Jakob. Zum einen fällt dem Schreiber dieser Zeilen mindestens ein Juli der letzten Jahre ein, der eher Niederschlags- als Temperaturrekorde aufgestellt hat, zum anderen rückt man dadurch den Pfingstferien auf die Pelle. Idealerweise könnte man vielleicht beide Ferienblöcke verschmelzen, was zumindest den Vorteil brächte, dass die armen Schulkinder nicht immer wieder durch Ferien aus einer akuten Lernphase herausgerissen werden müssten.
Derartige Megaferien wären allerdings nicht ungefährlich: Der Nachwuchs, der sich mit kreativer Freizeitgestaltung manchmal etwas schwertut, liefe womöglich ernsthaft Gefahr, sich zu Tode zu langweilen.
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