Nürtingen
Führung durch den Nürtinger Wald
NÜRTINGEN. Die Regionalgruppe Nürtingen des Schwäbischen Heimatbundes bot kürzlich eine Führung durch den Nürtinger Stadtwald Förster a. D. Richard Höhn an. 40 Interessierte kamen.
Treffpunkt war der Parkplatz beim Reuderner Sportplatz. Die erste Station führte zu einem Kleindenkmal, ein Sandstein mit der Aufschrift „Verbottener Weg“. Er steht an der Markungsgrenze zu Nürtingen. Das Gegenstück steht an der Markungsgrenze zu Dettingen. Statt in Dettingen ihr Getreide mahlen zu lassen, sollte das Fahr- und Durchgangsverbot die Reuderner zwingen, ihr Getreide nach Nürtingen zu bringen. Weil sie keinem Mühlenbann unterlagen, hatten sie die freie Mühlenwahl. Nicht weit davon entfernt versteckt sich eine keltische Viereckschanze im Gehölz. Vor mehr als 2000 Jahren diente es dem Schutz eines landwirtschaftlichen Anwesens.
Auf dem weiteren Weg wurde der Gruppe der Zustand des Nürtinger Stadtwalds erklärt. Vorherrschend sind die Laubgehölze mit einem Anteil von 80 Prozent. Die Nadelgehölze machen den Rest aus. Ihr Anteil nimmt aber stetig ab, weil ihnen die Klima- und Standortbedingungen nicht entgegenkommen. Die Buchen als Hauptbaumart haben einen Anteil von 36 Prozent des Waldes. Ein Blick auf ihre Kronen macht deutlich, wie sie unter Trockenstress leiden. Auch Eichen und Eschen leiden unter der Dürre und knicken oft unvermittelt ab. Eichenholz ist ein gutes Geschäft für die Stadt. Besonders französische Küfer stehen auf dieses schwäbische Erzeugnis.