Andreas Böttigheimer, Neuffen. Zum Artikel „Frühes, gezieltes Testen ist wichtig“ vom 15. Juli. Mit großem Interesse habe ich das Interview mit Herrn Stefan Brockmann in der Nürtinger Zeitung vom 15. Juli gelesen. Herr Brockmann ist Leiter des Referats Gesundheitsschutz und Epidemiologie sowie Leiter des Kompetenzzentrums Gesundheitsschutz am Landesgesundheitsamt in Stuttgart. In diesem Interview sagt Herr Brockmann, dass wir im Frühjahr Corona-Infektionszahlen hatten, die sich alle drei bis vier Tage verdoppelt haben. Leider hat Herr Brockmann vergessen zu sagen, dass im gleichen Zeitraum die Testanzahl etwa verdreifacht wurde. Es ist einfach so, je mehr getestet wird, desto mehr wird logischerweise auch gefunden. Deshalb ist es wichtig, Zahlen in Relation zu setzen.
Es ist auch wichtig zu schauen, was denn gefunden wurde. Es sind positive PCR-Tests, die immer als Infizierte bezeichnet werden. Weiter betont Herr Brockmann, dass es in Kindergärten und Schulen nur einige wenige Ausbrüche gab und die Altenheime auch nicht mehr im Fokus stehen, da man hier sehr effektive Schutzkonzepte hat. Wo liegt denn dann der Fokus heute? So wie ich das verstanden habe in einer im Bedarfsfall sehr schnellen und großzügigen Teststrategie.
Wenn aber viel getestet wird, dann sollte man auch wissen wie hoch die Fehlerrate des Tests ist. Laut Robert-Koch-Institut wurden in der 28. Kalenderwoche 50 322 Tests in 171 verschiedenen Laboren durchgeführt. Wäre schon komisch, wenn wir hier ein 100 Prozent genaues Testergebnis hätten. Nehmen wir mal an, die Fehlerrate des Tests wäre nur 0,5 Prozent, dann wären dies pro Tag circa 360 falsch positive PCR-Tests. Das sind in etwa die Infektionszahlen, die das Robert-Koch-Institut täglich meldet. Das hat inzwischen auch Herr Spahn erkannt. Nur Herr Söder sagt: testen, testen, testen.
Gut finde ich, dass Herr Brockmann auf Aufklärung und Kommunikation setzt. Er betont, dass dies die halbe Miete sei und es den meisten Menschen schnell klar ist, um was es geht. Dem schließe ich mich voll an, kann aber die sachliche fundierte Aufklärung und Kommunikation nicht finden.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...