Leserbriefe

Wiederentdeckung der Werte der Kirche

Christoph Traube, NT-Neckarhausen. Zum Artikel „Berechtigter Anlass zum Zweifeln“ vom 6. März. In der gegenwärtigen Situation der katholischen Kirche lohnt es sich einmal nachzulesen, welche Empfehlungen Jesus Christus denen gab, die „vollkommen“ werden möchten. Da ist zunächst einmal Matthäus 19, 22, wo Jesus die Ehelosigkeit empfiehlt, „um des Himmelreichs willen“. Die Bibel bestätigt dies an anderen Stellen, zum Beispiel der Apostel Paulus im 1. Korintherbrief 7, 8-9.

Weiter empfiehlt Jesus ein Leben in Armut: In Matthäus 19, 21 sagte Jesus zu einem reichen jungen Mann: „Wenn Du vollkommen sein willst, geh, verkaufe Deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst Du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach“.

Schließlich der Gehorsam, das heißt die Einordnung in die Gemeinschaft und auch, sich unterzuordnen. Sie findet sich in Matthäus 20, 26-28, wo Jesus sagt „wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein“.

Diese Forderung ist so radikal, dass schon die Jünger Jesu erschraken. Und Jesus selbst sagte: „Für die Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich“ (Matthäus 19, 25-26).

Wir Menschen sind eben nicht perfekt und oft scheitert der Mensch gerade an sich selbst. Das gilt auch für die Menschen in der Kirche, die Geistlichen wie die Laien. Deshalb begeht die Kirche jährlich die Fastenzeit, die Zeit der Buße und Umkehr. Sie folgt damit der Predigt und dem Beispiel Jesu ebenso wie Johannes dem Täufer (Matthäus 3, 2-8 und 4, 17). Deshalb soll der Katholik auch mindestens einmal pro Jahr sein Gewissen erforschen und zur Beichte gehen.

Ein Blick in die Kirchengeschichte zeigt, dass eine gute Veränderung der Kirche immer auch mit der Wiederentdeckung dieser Werte einherging.

Zur Startseite